GELB ist die Farbe des Monats APRIL in der Farbkreisreise 2025.
Im Jahr 2023 habe ich mit meinem Projekt 1 von 365. Jeden Tag ein Bild – mit der Farbkreisreise durchs Jahr an der von Susanne Heinen kreierten Aktion FARBE INS GRAU – die Farbkreisreise teilgenommen.
In diesem Jahr freue ich mich sehr darüber, gemeinsam mit der Begründerin der Farbkreisreise – Susanne Heinen – ein Gemeinschaftsprojekt zu gestalten.
Nachdem in den letzten Jahren vor allem wundervolle Bilder, Collagen, Verse, Farbdrucke und Malereien im Rahmen der Farbkreisreise das Licht der Welt erblickten, gesellt sich nun die Sprache, das Geschichtenerzählen, in Form einer Schreibwerkstatt dazu.
Es ist ein Experiment, wie die Farbkreisreise in Form von Worten mehr Farbe ins Grau bringen kann.
Fühle dich eingeladen, mitzumachen. Lass dich von den vier Worten inspirieren und kreiere eine 4-Wort-Story dazu.
Wie das geht und was eine 4-Wort-Story ist, erkläre ich dir in der folgenden Anleitung.
Ich wünsche dir viel Freude dabei und freue mich auf viele fantasievolle Geschichten.
Und natürlich bin auch ich bei diesem Projekt mit einer eigenen Geschichte dabei.

Die Anleitung für eine 4-Wort-Story
Die physischen Eckpunkte für eine 4-Wort-Story sind schnell zusammengestellt.
- 4 Worte, die nichts miteinander zu tun haben – die jedoch alle in der Geschichte irgendwann vorkommen sollen.
- 1 Blatt Papier und ein Schreibgerät deiner Wahl oder ein leeres Text-Dokument im Laptop. Es ist hilfreich, sich zur Orientierung die vier Wörter auf die erste Zeile zu schreiben, um beim Schreiben nicht abgelenkt zu werden.
(Wer mag, kann sich eine Normseite – vom Literaturcafe.de kostenlos zur Verfügung gestellt – zum Schreiben herunterladen.)
- eine Portion Phantasie und 30 bis max. 60 Min. zum Schreiben.
- Die Länge der Geschichte ist auf ca. 500 Wörter bzw. 3.500 Zeichen begrenzt.
Die Begrenzungen von Länge und Zeit ist ein wichtiger kreativer Aspekt einer 4-Wort-Story.
Außerdem ist das Besondere an einer 4-Wort-Story, dass sie nach dem Schreiben nicht mehr überarbeitet wird.
Dieses intuitive Schreiben und das fantasievolle Jonglieren mit vier vorgegebenen Worten ist der Zauber einer 4-Wort-Story.
So wie in der Fotografie der jeweilige Moment zählt und nie so wiederkommt oder so wie beim Aquarellmalen der ursprüngliche Farbverlauf im Nachhinein sichtbar bleibt, ist es auch beim Schreiben dieser aus dem Nichts entstehenden Geschichte.
Noch ein TIPP:
Aus Erfahrung empfehle ich dir, ganz absichtslos ohne Erwartung oder vorheriges langes Nachdenken ans Schreiben zu gehen.
Einzig ein Ort oder ein Name sind manchmal als Ankerpunkt zu Beginn hilfreich. Ansonsten lass dich einfach vom unsichtbaren Schreibfluss, denen deine Finger folgen, leiten.
Oft ist es ganz überraschend, wohin dich die vier Worte und deine Phantasie entführen.
Ich wünsche dir viel Experimentierfreude und Leichtigkeit dabei.
Wie schon früher mein Großvater immer wieder zu mir sagte: Wer schreibt, der bleibt.

Die Veröffentlichung deiner 4-Wort-Story
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du deine 4-Wort-Story der Öffentlichkeit präsentieren kannst.
- Wenn du einen eigenen Blog hast:
Veröffentliche deine 4-Wort-Story auf deiner Seite und verlinke diese – ähnlich wie bei einer Blogparade – hier unter diesem Artikel im Kommentarbereich und unter dem Monatsblogartikel der #farbkreisreise auf der Webseite von Susanne Heinen
- Wenn du auf Instagram unterwegs bist:
Veröffentliche deine 4-Wort-Story als Karussellpost oder als Story auf Instagram – wichtig: gib in deinem Post die Hashtags #farbkreisreise sowie #vierwortstory an, damit deine Geschichte für alle auf Instagram zu finden ist.
Schön wäre, wenn du deinen Post oder deine Story auch im Kommentar auf der Webseite unter dem Artikel verlinken würdest.
- Wenn du weder einen eigenen Blog hast, noch auf Instagram unterwegs bist:
Schicke mir deinen Text als pdf per E-Mail und ich verlinke ihn dann hier im Artikel.

Meine 4-Wort-Story zum Monat April 2025
zu den Worten GELB + Sonne, Baumhaus, Quarkstrudel
Frühlingserwachen
Juli liegt gemütlich im Bett. Die dunkelblauen Vorhänge sind noch zugezogen, doch im schmalen Schlitz zwischen Fensterbrett und Vorhangende blitzt der Schein der Sonne herein. Das wird ein schöner Tag, denkt sie und dreht sich Richtung Fenster, lauscht dem Vogelgezwitscher.
Endlich hatte sich die Kälte des Winters verzogen und die Vorboten des Frühlings, wie das morgendliche Zwitschern der Vögel, ließen sie aufwachen. Im Nebenzimmer hört sie ihre jüngere Schwester Jane leise fluchen. Wahrscheinlich war der Akku ihres Handys mal wieder leer.

Auch in der Küche hört sie es schon rumoren. Ihre Mutter. Wahrscheinlich war sie schon wieder am Backen ihres legendären Quarkstrudels. Seitdem sie ihren Job im Büro aufgegeben hatte, suchte sie eine neue Beschäftigung, endlich eine, die ihr Freude brachte. Vor ein paar Monaten hatte sie daher ihrer Gemeinde angeboten, jeden Sonntag zum Treffen einen Kuchen für alle mitzubringen. Sie hätte ja jetzt endlich genügend Zeit dafür und würde gerne die alten Rezepte ihrer Großmutter ausprobieren.
Die Gemeinde hatte ihr Angebot gerne angenommen, doch seitdem wuchs sich die Backfreude ihrer Mutter zu einem Dauerchaos in der Küche aus. Denn sie backte nun fast jeden Tag. Am letzten Wochenende hörte sie ihre Mutter sogar zu einer Freundin sagen: Vielleicht mache ich mit meinen Kuchen einen kleinen Laden auf?

»Julijane seid ihr schon wach?« hörte sie es aus der Küche rufen. Ihre Mutter liebte es, sie beide in einem zu rufen, sodass es sich wie Juliane anhörte. Jedes Mal, wenn ihre Mutter neue Leute kennenlernte, erzählte sie begeistert die Geschichte über die Namensgebung für ihre zwei Mädels.
Für sie war es eine der besten Kreationen, doch Juli hatte dadurch immer das Gefühl, nie sie selbst sein zu dürfen. Immer gab es da noch das unausgesprochene Jane am Ende ihres Namens. In der Schule wurden sie und ihre Schwester gerne als siamesische Zwillinge gehänselt. Klar kümmerte sie sich um ihre kleine Schwester. Immerhin war sie die Ältere.
Doch manchmal wäre sie einfach auch mal für sich allein. Sie träumte von einem Baumhaus, in das sie sich zurückziehen könnte, ohne dass Jane ihr gleich auf den Fersen wäre. Sie würde die Strickleiter einfach nach oben ziehen und ihre Ruhe haben. Dort oben hätte sie eine Matratze, ein kleines Regal für ihre Bücher und eine warme Decke mit einem gelben Bettbezug, sodass sie immer das Gefühl hätte, unter der Sonne zu schlafen.

»Juli, hast du gestern Abend wieder den ganzen Quark aufgegessen?« Ihre Mutter stand mit funkelnden Augen in ihrer Zimmertür. Der war für den Kuchen heute gedacht!
»Woher sollte ich das denn wissen? Quark ist für die Muskeln gut und du sagst doch immer, wir sollen nicht so viel Süßes essen, sondern auf unsere Gesundheit achten.« Ihre Mutter drehte sich um und schloss wieder die Tür.
»Dann macht euch selbst Frühstück, ich fahre jetzt einkaufen.«
Die Tür fiel krachend ins Schloss. Kurz darauf stand Jane in ihrer Tür.
»Was hat sie denn schon wieder? Sie ist ja wütend, wie nach acht Tagen Regen.«
Juli hebt einladend ihre Bettdecke an, sodass Jane zu ihr ins Bett steigt.
»Nichts Schlimmes. Wenn sie zurückkommt, hat sie sich bestimmt schon wieder beruhigt. Warum hast du denn vorhin geflucht? …«

Du wünschst dir eine Fortsetzung der Geschichte? … dann schreib es mir gerne in den Kommentar …
oder schreib die Geschichte einfach selber weiter ….

Wie die Idee der 4-Wort-Geschichten entstand
Vor vielen Jahren, als ich über eine längere Zeit ans Bett gefesselt war, schickte mir eine Freundin jeden Morgen vier Worte zu, mit der Bitte, ihr daraus eine kurze Geschichte zu schreiben.
Damals war das eine große Herausforderung für mich, doch es wurde zu unserem täglichen Ritual des Innehaltens.
Heute kann ich mir ein Leben ohne Schreiben gar nicht mehr vorstellen.
Vielleicht macht dir diese kleine Geschichte Mut, es einfach auch mal auszuprobieren.
Wenn du Lust auf weitere 4-Wort-Stories hast, findest du welche in meinem Blog oder in meinem Buch.


Alle Beiträge der Februar-Schreibwerkstatt in der Übersicht
Hier findest du alle veröffentlichen Beiträge nach Datum sortiert:
|
Datum |
Name |
Titel |
Link |
1. |
05.04.2025 |
mein eigener Beitrag … |
Frühlingserwachen |
https://freiewortwahl.de/4-wort-story-farbkreisreise-april-2025/ |
2. |
xx.04.2025 |
hier könnte dein Name stehen 🙂 |
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3. |
xx.04.2025 |
hier könnte dein Name stehen 🙂 |
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|
4. |
xx.04.2025 |
hier könnte dein Name stehen 🙂 |
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5. |
xx.04.2025 |
hier könnte dein Name stehen 🙂 |
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6. |
xx.04.2025 |
hier könnte dein Name stehen 🙂 |
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hier könnte dein Name stehen 🙂 |
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Ich freue mich über jeden Beitrag und wünsche dir viel Freude beim Lesen der Geschichten.
Dies ist ein Blogartikel im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes der #Farbkreisreise – initiiert von der wunderbaren Susanne Heinen.
Unter dem Motto: Farbe ins Grau – die Farbkreisreise entstehen seit vier Jahren jeden Monat
wundervolle Bilder, Collagen, Haikus, Elfchen, Farbdrucke oder sonstige kreative Kunstwerke.

Über den Frieden – mit sich und allem
»Der Frieden in der Welt beginnt mit dem Frieden in dir.«

Diesen Satz gab mir einer meiner Lehrer vor über 30 Jahren mit auf den Weg.
Lange stand dieser Satz in Kreide an meiner Tafelwand im Flur.
Ihn dorthin zu schreiben war wesentlich leichter, als ihn mit Leben zu erfüllen.
Doch er erinnerte mich immer wieder daran, dranzubleiben und so meinen Teil zum Frieden in der Welt beizutragen.
Wie soll Frieden in der Welt entstehen, wenn ich schon mit mir allein im Krieg bin?
Dieser Satz war eine meiner Motivationsmöhren, wenn ich im Dunklen meiner inneren Kriege und Wortgefechte unterwegs war.
Nach meinem Klinikaufenthalt mit Ende 20 schwor ich mir, meinen Frieden mit meinen Eltern zu finden.
Das war der Beginn.
Heute bin ich im Frieden.
Mit mir, meinen Eltern, meiner Tochter, meinem Werdegang, meinen gelebten Beziehungen, dem Rest meiner Familie, mit meinen Verlusten, meinen unerfüllten Träumen, einfach mit allem, was war und was mich heute umgibt.
Ich blicke friedvoll in meine Umgebung, sähe Samen von Dankbarkeit und Freude.
Freude am Sein … am Leben … am Glück, dass mir nicht in die Wiege oder den Schoß gefallen ist … über all die Umstände, die mich reich segnen und umgeben.
Für mich ist nichts selbstverständlich.
Alles macht Sinn, hat eine höhere Bestimmung.
Das Gute UND das Böse, das Helle UND das Dunkle, das Erträgliche UND das Unerträgliche.
In der Dualität aller heiligen Kräfte kann jeder entscheiden, auf welcher Seite er stehen will.
Die derzeitige Weltenlage fühlt sich wie auf Messers Schneide an.
Die Ängste werden geschürt, Machtszenarien nehmen unglaubliche Formen an, die das Fass zum Überlaufen bringen könnten, Sondervermögen werden wie das Kaninchen aus dem Hut gezaubert.
Der Wahnsinn dreht Pirouetten, dass einem schwindelig wird.
Bei all diesem Chaos lege ich so oft es geht – also ganz oft! – meinen Fokus auf das Schöne, das Machbare und bete für Frieden auf dieser Welt und in jeder einzelnen Seele.
Ich mag meine Lebenskraft nicht in Dinge investieren, an denen ich nichts ändern kann.
Im Kleinen, in meiner Umgebung stets dem Guten, dem Hellen folgen und schönes, lichtvolles initiieren.
Das sind meine Strategie in diesen Zeiten.
Für mehr Frieden in der Welt, und weiterhin in mir.

Ich freue mich sehr, wenn du mir bei diesem Blogartikel einen Kommentar hinterlässt.
Das hilft mir sehr. So finden mehr Menschen den Blog und können von den Themen profitieren.
(Hab keine Scheu zu kommentieren. Denn nur dann nimmt Google und Co diesen Artikel in seinen Algorithmus auf und bietet ihn auch anderen an.)
Wie immer freue ich mich über deine Rückmeldung. Ich wünsche ich dir eine wundervolle Zeit.
VIOLETT ist die Farbe des Monats MÄRZ in der Farbkreisreise 2025.
Im Jahr 2023 habe ich mit meinem Projekt 1 von 365. Jeden Tag ein Bild – mit der Farbkreisreise durchs Jahr an der von Susanne Heinen kreierten Aktion FARBE INS GRAU – die Farbkreisreise teilgenommen.
In diesem Jahr freue ich mich sehr darüber, gemeinsam mit der Begründerin der Farbkreisreise – Susanne Heinen – ein Gemeinschaftsprojekt zu gestalten.
Nachdem in den letzten Jahren vor allem wundervolle Bilder, Collagen, Verse, Farbdrucke und Malereien im Rahmen der Farbkreisreise das Licht der Welt erblickten, gesellt sich nun die Sprache, das Geschichtenerzählen, in Form einer Schreibwerkstatt dazu.
Es ist ein Experiment, wie die Farbkreisreise in Form von Worten mehr Farbe ins Grau bringen kann.
Fühle dich eingeladen, mitzumachen. Lass dich von den vier Worten inspirieren und kreiere eine 4-Wort-Story dazu.
Wie das geht und was eine 4-Wort-Story ist, erkläre ich dir in der folgenden Anleitung.
Ich wünsche dir viel Freude dabei und freue mich auf viele fantasievolle Geschichten.
Und natürlich bin auch ich bei diesem Projekt mit einer eigenen Geschichte dabei.

Die Anleitung für eine 4-Wort-Story
Die physischen Eckpunkte für eine 4-Wort-Story sind schnell zusammengestellt.
- 4 Worte, die nichts miteinander zu tun haben – die jedoch alle in der Geschichte irgendwann vorkommen sollen.
- 1 Blatt Papier und ein Schreibgerät deiner Wahl oder ein leeres Text-Dokument im Laptop. Es ist hilfreich, sich zur Orientierung die vier Wörter auf die erste Zeile zu schreiben, um beim Schreiben nicht abgelenkt zu werden.
(Wer mag, kann sich eine Normseite – vom Literaturcafe.de kostenlos zur Verfügung gestellt – zum Schreiben herunterladen.)
- eine Portion Phantasie und 30 bis max. 60 Min. zum Schreiben.
- Die Länge der Geschichte ist auf ca. 500 Wörter bzw. 3.500 Zeichen begrenzt.
Die Begrenzungen von Länge und Zeit ist ein wichtiger kreativer Aspekt einer 4-Wort-Story.
Außerdem ist das Besondere an einer 4-Wort-Story, dass sie nach dem Schreiben nicht mehr überarbeitet wird.
Dieses intuitive Schreiben und das fantasievolle Jonglieren mit vier vorgegebenen Worten ist der Zauber einer 4-Wort-Story.
So wie in der Fotografie der jeweilige Moment zählt und nie so wiederkommt oder so wie beim Aquarellmalen der ursprüngliche Farbverlauf im Nachhinein sichtbar bleibt, ist es auch beim Schreiben dieser aus dem Nichts entstehenden Geschichte.
Noch ein TIPP:
Aus Erfahrung empfehle ich dir, ganz absichtslos ohne Erwartung oder vorheriges langes Nachdenken ans Schreiben zu gehen.
Einzig ein Ort oder ein Name sind manchmal als Ankerpunkt zu Beginn hilfreich. Ansonsten lass dich einfach vom unsichtbaren Schreibfluss, denen deine Finger folgen, leiten.
Oft ist es ganz überraschend, wohin dich die vier Worte und deine Phantasie entführen.
Ich wünsche dir viel Experimentierfreude und Leichtigkeit dabei.
Wie schon früher mein Großvater immer wieder zu mir sagte: Wer schreibt, der bleibt.

Die Veröffentlichung deiner 4-Wort-Story
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du deine 4-Wort-Story der Öffentlichkeit präsentieren kannst.
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Meine 4-Wort-Story zum Monat März 2025
zu den Worten VIOLETT + Kreuzkümmel, Flugangst, Abenteuer
Hier ist sie nun, meine 4-Wort-Story des Monats.
In die Kopfhörer mischten sich nun die Motorengeräusche mit der Musik von Lucielectric. Lisa schaute aus dem Fenster und lässt sich von Erinnerungen umhüllen. Als sie vor 20 Jahren ihre Wohnung bezog, betonte damals eine alte Dame in dem Haus, wie glücklich sie sein könne, denn vor ihr hätte die Sängerin von „Weil ich ein Mädchen bin“ in dieser Wohnung gewohnt. Lisa hatte noch nie davor von diesem Lied gehört, doch nachdem sie eingezogen war, ging sie im Internet auf die Suche.
Die Musik aus den 90 Jahren gefiel ihr und wirkte Wunder, denn immer, wenn sie während einer Reise von ihrer Flugangst wie gelähmt war, brauchte sie nur dieses Lied anhören und sie fühlte sich wie zu Hause. Ihre Angst war wie weggeblasen und sie konnte das Fliegen in ferne Länder wieder genießen.

Dieses Mal flog sie nach Madagaskar. Sie wollte sich endlich ihren Traum erfüllen und dorthin reisen, wo die schönsten Edelsteine der Welt tief in der Erde schlummerten. Als sie damals in ihre neue Wohnung einzog, gönnte sie sich kurz darauf auch den Kauf einer großen violetten Amethyst Druse. Es war Liebe auf den ersten Blick.
Ihr Lieblingsedelsteinladen veranstaltete vier Wochen lang einen Ausverkauf, da sich der Besitzer zur Ruhe setzen wollte. In der ersten Woche schon zog es sie in den Laden und sie schaute sich all die bunten glitzernden Steine an, die sich auf einen neuen Besitzer freuten. Sie schlich immer wieder um diese eine Druse herum, doch der Preis war noch unerschwinglich.
Als sie am Ende der letzten Woche wieder in den Laden ging, waren die Regale leer und die meisten Drusen und Steine verkauft. Eine andere Kundin stand neben Lisa und fragte gerade den Besitzer nach den aktuellen Preisen und als der Inhaber auf die restlichen Drusen zeigte, sagte er: Ich weiß auch nicht, warum diese große Druse hier noch keiner gekauft hat … Lisa fiel ihm sofort ins Wort und antwortete von der Seite: „Weil sie auf mich gewartet hat.“

Der Preis hatte sich über die Wochen mehr als die Hälfte reduziert. Wie ein Baby trug sie ihren neuen Schatz, diesen schweren Stein, nach Hause. Ihr Freund schüttelte nur den Kopf und brubbelte „Du bist schon ein verrücktes Huhn“ in seinen Bart. Lisa lachte nur. Sie liebte solche überraschenden Abenteuer, wenn sie sich aufs Leben einließ und neugierig losging, um zu schauen, was passiert.
So hatte sie aus ihrem letzten Urlaub für ihren Freund eine Packung Kreuzkümmel und Safran mitgebracht. Sie dachte, sie würde ihm damit eine Freude machen, weil er so gerne kochte, doch er winkte nur ab und sagte: bleib mir vom Leib mit diesem Mittel. Meine Mutter hat mir schon immer von den Heilwirkungen dieses Zeugs erzählt. Bitte tritt nicht in ihre Fußstapfen.

Aus Liebe zu ihm verschenkte sie die Packung an ihre beste Freundin, die ihr vor Freude um den Hals fiel. Sie hatte gerade von einer Kreuzkümmelkur zum Abnehmen gelesen und wollte diese gleich einmal ausprobieren.
„Meine Damen und Herren, wir befinden uns nun im Landeanflug. Bitte schnallen sie sich wieder an und stellen sie ihre Sitze wieder in eine aufrechte Position.“ Lisa nahm die Kopfhörer von den Ohren. Der Flug war wirklich wie im Fluge vergangen. Gleich würden sie landen. Sie war neugierig, was sie auf dieser Reise erwarten würde.

Du wünschst dir eine Fortsetzung der Geschichte? … dann schreib es mir gerne in den Kommentar …
oder schreib die Geschichte einfach selber weiter ….

Wie die Idee der 4-Wort-Geschichten entstand
Vor vielen Jahren, als ich über eine längere Zeit ans Bett gefesselt war, schickte mir eine Freundin jeden Morgen vier Worte zu, mit der Bitte, ihr daraus eine kurze Geschichte zu schreiben.
Damals war das eine große Herausforderung für mich, doch es wurde zu unserem täglichen Ritual des Innehaltens.
Heute kann ich mir ein Leben ohne Schreiben gar nicht mehr vorstellen.
Vielleicht macht dir diese kleine Geschichte Mut, es einfach auch mal auszuprobieren.
Wenn du Lust auf weitere 4-Wort-Stories hast, findest du welche in meinem Blog oder in meinem Buch.


Alle Beiträge der Februar-Schreibwerkstatt in der Übersicht
Hier findest du alle veröffentlichen Beiträge nach Datum sortiert:
|
Datum |
Name |
Titel |
Link |
1. |
13.03.2025 |
mein eigener Beitrag … |
|
https://freiewortwahl.de/4-wort-story-farbkreisreise-maerz-2025/ |
2. |
03.03.2025 |
inge_wolle |
|
https://www.instagram.com/p/DGvDlswI06d/ |
3. |
14.03.2025 |
halsexpress |
|
https://www.instagram.com/p/DHJvdMHuPVf/ |
4. |
xx.03.2025 |
hier könnte dein Name stehen 🙂 |
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5. |
xx.03.2025 |
hier könnte dein Name stehen 🙂 |
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6. |
xx.02.2025 |
hier könnte dein Name stehen 🙂 |
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hier könnte dein Name stehen 🙂 |
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Ich freue mich über jeden Beitrag und wünsche dir viel Freude beim Lesen der Geschichten.
Dies ist ein Blogartikel im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes der #Farbkreisreise – initiiert von der wunderbaren Susanne Heinen.
Unter dem Motto: Farbe ins Grau – die Farbkreisreise entstehen seit vier Jahren jeden Monat
wundervolle Bilder, Collagen, Haikus, Elfchen, Farbdrucke oder sonstige kreative Kunstwerke.

ROT ist die Farbe des Monats Februar in der Farbkreisreise 2025.
Im Jahr 2023 habe ich mit meinem Projekt 1 von 365. Jeden Tag ein Bild – mit der Farbkreisreise durchs Jahr an der von Susanne Heinen kreierten Aktion FARBE INS GRAU – die Farbkreisreise teilgenommen.
In diesem Jahr freue ich mich sehr darüber, gemeinsam mit der Begründerin der Farbkreisreise – Susanne Heinen – ein Gemeinschaftsprojekt zu gestalten.
Nachdem in den letzten Jahren vor allem wundervolle Bilder, Collagen, Verse, Farbdrucke und Malereien im Rahmen der Farbkreisreise das Licht der Welt erblickten, gesellt sich nun die Sprache, das Geschichtenerzählen, in Form einer Schreibwerkstatt dazu.
Es ist ein Experiment, wie die Farbkreisreise in Form von Worten mehr Farbe ins Grau bringen kann.
Fühle dich eingeladen, mitzumachen. Lass dich von den vier Worten inspirieren und kreiere eine 4-Wort-Story dazu.
Wie das geht und was eine 4-Wort-Story ist, erkläre ich dir in der folgenden Anleitung.
Ich wünsche dir viel Freude dabei und freue mich auf viele fantasievolle Geschichten.
Und natürlich bin auch ich bei diesem Projekt mit einer eigenen Geschichte dabei.

Die Anleitung für eine 4-Wort-Story
Die physischen Eckpunkte für eine 4-Wort-Story sind schnell zusammengestellt.
- 4 Worte, die nichts miteinander zu tun haben – die jedoch alle in der Geschichte irgendwann vorkommen sollen.
- 1 Blatt Papier und ein Schreibgerät deiner Wahl oder ein leeres Text-Dokument im Laptop. Es ist hilfreich, sich zur Orientierung die vier Wörter auf die erste Zeile zu schreiben, um beim Schreiben nicht abgelenkt zu werden.
(Wer mag, kann sich eine Normseite – vom Literaturcafe.de kostenlos zur Verfügung gestellt – zum Schreiben herunterladen.)
- eine Portion Phantasie und 30 bis max. 60 Min. zum Schreiben.
- Die Länge der Geschichte ist auf ca. 500 Wörter bzw. 3.500 Zeichen begrenzt.
Die Begrenzungen von Länge und Zeit ist ein wichtiger kreativer Aspekt einer 4-Wort-Story.
Außerdem ist das Besondere an einer 4-Wort-Story, dass sie nach dem Schreiben nicht mehr überarbeitet wird.
Dieses intuitive Schreiben und das fantasievolle Jonglieren mit vier vorgegebenen Worten ist der Zauber einer 4-Wort-Story.
So wie in der Fotografie der jeweilige Moment zählt und nie so wiederkommt oder so wie beim Aquarellmalen der ursprüngliche Farbverlauf im Nachhinein sichtbar bleibt, ist es auch beim Schreiben dieser aus dem Nichts entstehenden Geschichte.
Noch ein TIPP:
Aus Erfahrung empfehle ich dir, ganz absichtslos ohne Erwartung oder vorheriges langes Nachdenken ans Schreiben zu gehen.
Einzig ein Ort oder ein Name sind manchmal als Ankerpunkt zu Beginn hilfreich. Ansonsten lass dich einfach vom unsichtbaren Schreibfluss, denen deine Finger folgen, leiten.
Oft ist es ganz überraschend, wohin dich die vier Worte und deine Phantasie entführen.
Ich wünsche dir viel Experimentierfreude und Leichtigkeit dabei.
Wie schon früher mein Großvater immer wieder zu mir sagte: Wer schreibt, der bleibt.

Die Veröffentlichung deiner 4-Wort-Story
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du deine 4-Wort-Story der Öffentlichkeit präsentieren kannst.
- Wenn du einen eigenen Blog hast:
Veröffentliche deine 4-Wort-Story auf deiner Seite und verlinke diese – ähnlich wie bei einer Blogparade – hier unter diesem Artikel im Kommentarbereich und unter dem Monatsblogartikel der #farbkreisreise auf der Webseite von Susanne Heinen
- Wenn du auf Instagram unterwegs bist:
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Meine 4-Wort-Story zum Monat Februar 2025
zu den Worten ROT + Liebelei, Ehrenwort, Imbiss
Die rote Socke aus dem Osten
»Ja, ich will.«
Zong! Kaum zu glauben, dass ich das gerade gesagt habe. Was war denn in mich gefahren? Diese Frage hatten wir doch schon ganz am Anfang unserer Beziehung geklärt und sie stand nie wieder im Raum. Lag es am Überraschungsadrenalin in meinem Körper, als ich das Bild sah oder daran, dass tief in mir, doch der Wunsch nach einem Kind schlummerte?
Mara setzte sich neben mich auf Sofa, sichtlich erleichtert. Sie knibbelte mit ihren Fingern an ihren Fingerkuppen, was sie immer tat, wenn sie aufgeregt war. Sie hatte mit allem gerechnet, nur nicht mit diesen Worten von ihm.

»Ich weiß, ich habe dir mein Ehrenwort gegeben, dass das Thema Kinder in unserer Beziehung nicht vorkommen wird. Du hast mir damals auch erklärt, warum. Du willst in diese verrückte Welt keine weiteren Kinder setzen. Das habe ich auch verstanden und wenn ich mir heute diese Welt anschaue, dann gibt es bestimmt immer noch genug Gründe, die dafürsprechen würden.«
Ich drehte mich zur Seite, wollt ihr beim Zuhören direkt in die Augen schauen. Da saß sie, die Frau, die mit mir in den letzten Jahren durch dick und dünn gegangen war. Die zu mir hielt, als die anderen meine Ansichten nicht für richtig hielten. Die mir den Rücken stärkte, als mir mein Laden und damit mein ganzes Business aufgrund der Pandemie um die Ohren flog. Die mir half, die bürokratischen Hürden zu überwinden und mich vor allem immer wieder ermutigte, nicht aufzugeben, wenn ich mit meinen alten Selbstzweifeldämonen kämpfte. Sie wirkte nach außen immer so verletzlich, so zart und doch konnte sie Berge versetzen. Woher nahm sie nur diese Kraft, diese Willensstärke, diese unendliche Liebe? Ich kannte ihre Geschichte. Auch sie hatte es viele viele Jahre nicht leicht gehabt und doch gab sie nie auf.

Anfangs dachte ich, das mit uns würde nur eine kurze Liebelei werden. Sie war so gar nicht mein Typ und alles an ihr war rot. Es war ihre Lieblingsfarbe, doch ich konnte die Farbe nicht leiden. Sie erinnerte mich zu sehr an meine Vergangenheit, an meine Eltern, an meine Kindheit in der DDR. Als meine Familie Anfang der 80er Jahre in den Westen ausgereist waren, wurde ich in der Schule nur als »die rote Socke aus dem Osten« genannt. Mit meinem sächsischen Dialekt lief ich dort täglich Spießruten.
Wir wohnten in einer Kleinstadt im Ruhrgebiet. Für meine Eltern begann ein neues Leben, doch ich trauerte über den Verlust meiner Großeltern, die in der Lausitz einen wundervollen Garten hatten, indem ich meine ersten Jahre und oft die ganzen Ferien verbrachte. Sie fehlten mir sehr. Wie oft war ich mit Opa Jockel morgens mit dem Angelzeug zum See geradelt. Dort waren wir meistens die ersten. Wir waren ein eingespieltes Team. Noch nicht einmal Micha war da. Sein Imbissstand öffnete erst um acht und er brachte dann seinem alten Freund Jockel einen heißen Kaffee und mir einen Muckefuk zum Aufwärmen.

Bevor Mara weiter etwas sagen konnte, rückte ich näher an sie heran und sagte ihr mit ganz klarer Stimme:
»Meine Liebste, ich bin zwar ein wenig überrascht, vor allem auch über meine erste Reaktion, damit hatte ich nicht gerechnet, doch du und ich, wir haben schon so viel miteinander erlebt, da werden wir auch dieses Abenteuer meistern. Es ist ja nie zu spät, seine Meinung zu ändern und jetzt, wo es so ist wie es ist, freue ich mich auf unser Baby! Doch vor allem bin ich total glücklich über ein Baby mit dir, du mein hellster Zauberstern am Himmel.«

Du wünschst dir eine Fortsetzung der Geschichte? … dann schreib es mir gerne in den Kommentar …
oder schreib die Geschichte einfach selber weiter ….

Wie die Idee der 4-Wort-Geschichten entstand
Vor vielen Jahren, als ich über eine längere Zeit ans Bett gefesselt war, schickte mir eine Freundin jeden Morgen vier Worte zu, mit der Bitte, ihr daraus eine kurze Geschichte zu schreiben.
Damals war das eine große Herausforderung für mich, doch es wurde zu unserem täglichen Ritual des Innehaltens.
Heute kann ich mir ein Leben ohne Schreiben gar nicht mehr vorstellen.
Vielleicht macht dir diese kleine Geschichte Mut, es einfach auch mal auszuprobieren.
Wenn du Lust auf weitere 4-Wort-Stories hast, findest du welche in meinem Blog oder in meinem Buch.


Alle Beiträge der Februar-Schreibwerkstatt in der Übersicht
Hier findest du alle veröffentlichen Beiträge nach Datum sortiert:
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Datum |
Name |
Titel |
Link |
1. |
15.02.2025 |
mein eigener Beitrag … |
Die rote Socke aus dem Osten |
https://freiewortwahl.de/4-wort-story-farbkreisreise-februar-2025/ |
2. |
15.02.2025 |
Silke Geissen |
Die magische Paprikaschote |
https://silke-geissen.de/farbkreisreise-februar-2025-rot-4-wort-story/ |
3. |
16.02.2025 |
@inge_wolle |
|
https://www.instagram.com/p/DGIKOxVN4_-/ |
4. |
17.02.2025 |
Rosi Böhm |
Das Wunder vom Gemüse-Imbiss |
https://gedankenteiler.de/das-wunder-am-gemuese-imbiss |
5. |
18.02.2025 |
@stroh_zu_gold |
|
https://www.instagram.com/p/DGLvL-ss-Di/?img_index=1 |
6. |
19.02.2025 |
@halsexpress |
|
https://www.instagram.com/p/DGRBZhMORso/ |
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hier könnte dein Name stehen 🙂 |
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Ich freue mich über jeden Beitrag und wünsche dir viel Freude beim Lesen der Geschichten.
Dies ist ein Blogartikel im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes der #Farbkreisreise – initiiert von der wunderbaren Susanne Heinen.
Unter dem Motto: Farbe ins Grau – die Farbkreisreise entstehen seit vier Jahren jeden Monat
wundervolle Bilder, Collagen, Haikus, Elfchen, Farbdrucke oder sonstige kreative Kunstwerke.

ORANGE ist die Farbe des Monats Januar in der Farbkreisreise 2025.
Im Jahr 2023 habe ich mit meinem Projekt 1 von 365. Jeden Tag ein Bild – mit der Farbkreisreise durchs Jahr an der von Susanne Heinen kreierten Aktion FARBE INS GRAU – die Farbkreisreise teilgenommen.
In diesem Jahr freue ich mich sehr darüber, gemeinsam mit der Begründerin der Farbkreisreise – Susanne Heinen – ein Gemeinschaftsprojekt zu gestalten.
Nachdem in den letzten Jahren vor allem wundervolle Bilder, Collagen, Verse, Farbdrucke und Malereien im Rahmen der Farbkreisreise das Licht der Welt erblickten, gesellt sich nun die Sprache, das Geschichtenerzählen, in Form einer Schreibwerkstatt dazu.
Es ist ein Experiment, wie die Farbkreisreise in Form von Worten mehr Farbe ins Grau bringen kann.
Fühle dich eingeladen, mitzumachen. Lass dich von den vier Worten inspirieren und kreiere eine 4-Wort-Story dazu.
Wie das geht und was eine 4-Wort-Story ist, erkläre ich dir in der folgenden Anleitung.
Ich wünsche dir viel Freude dabei und freue mich auf viele fantasievolle Geschichten.
Und natürlich bin auch ich bei diesem Projekt mit einer eigenen Geschichte dabei.

Die Anleitung für eine 4-Wort-Story
Die physischen Eckpunkte für eine 4-Wort-Story sind schnell zusammengestellt.
- 4 Worte, die nichts miteinander zu tun haben – die jedoch alle in der Geschichte irgendwann vorkommen sollen.
- 1 Blatt Papier und ein Schreibgerät deiner Wahl oder ein leeres Text-Dokument im Laptop. Es ist hilfreich, sich zur Orientierung die vier Wörter auf die erste Zeile zu schreiben, um beim Schreiben nicht abgelenkt zu werden.
(Wer mag, kann sich eine Normseite – vom Literaturcafe.de kostenlos zur Verfügung gestellt – zum Schreiben herunterladen.)
- eine Portion Phantasie und 30 bis max. 60 Min. zum Schreiben.
- Die Länge der Geschichte ist auf ca. 500 Wörter bzw. 3.500 Zeichen begrenzt.
Die Begrenzungen von Länge und Zeit ist ein wichtiger kreativer Aspekt einer 4-Wort-Story.
Außerdem ist das Besondere an einer 4-Wort-Story, dass sie nach dem Schreiben nicht mehr überarbeitet wird.
Dieses intuitive Schreiben und das fantasievolle Jonglieren mit vier vorgegebenen Worten ist der Zauber einer 4-Wort-Story.
So wie in der Fotografie der jeweilige Moment zählt und nie so wiederkommt oder so wie beim Aquarellmalen der ursprüngliche Farbverlauf im Nachhinein sichtbar bleibt, ist es auch beim Schreiben dieser aus dem Nichts entstehenden Geschichte.
Noch ein TIPP:
Aus Erfahrung empfehle ich dir, ganz absichtslos ohne Erwartung oder vorheriges langes Nachdenken ans Schreiben zu gehen.
Einzig ein Ort oder ein Name sind manchmal als Ankerpunkt zu Beginn hilfreich. Ansonsten lass dich einfach vom unsichtbaren Schreibfluss, denen deine Finger folgen, leiten.
Oft ist es ganz überraschend, wohin dich die vier Worte und deine Phantasie entführen.
Ich wünsche dir viel Experimentierfreude und Leichtigkeit dabei.
Wie schon früher mein Großvater immer wieder zu mir sagte: Wer schreibt, der bleibt.

Die Veröffentlichung deiner 4-Wort-Story
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du deine 4-Wort-Story der Öffentlichkeit präsentieren kannst.
- Wenn du einen eigenen Blog hast:
Veröffentliche deine 4-Wort-Story auf deiner Seite und verlinke diese – ähnlich wie bei einer Blogparade – hier unter diesem Artikel im Kommentarbereich und unter dem Monatsblogartikel der #farbkreisreise auf der Webseite von Susanne Heinen
- Wenn du auf Instagram unterwegs bist:
Veröffentliche deine 4-Wort-Story als Karussellpost oder als Story auf Instagram – wichtig: gib in deinem Post die Hashtags #farbkreisreise sowie #vierwortstory an, damit deine Geschichte für alle auf Instagram zu finden ist.
Schön wäre, wenn du deinen Post oder deine Story auch im Kommentar auf der Webseite unter dem Artikel verlinken würdest.
- Wenn du weder einen eigenen Blog hast noch auf Instagram unterwegs bist:
Schicke mir deinen Text als pdf per E-Mail und ich verlinke ihn dann hier im Artikel.

Meine 4-Wort-Story zum Monat Januar 2025
zu den Worten ORANGE + Winterblues, Vorsätze, Schneeanzug
A little kick in the ass
Ecki lag auf dem Sofa und legte das Handy zur Seite. Das wollte so alles gar nicht in seinen Kopf hineingehen. Was meinte denn Susanne damit, dass er sich nicht so hängen lassen solle? Sie hat gut reden, dachte er bei sich.
Sie war schon immer der Sonnenschein der Familie. Egal zu welcher Tageszeit. Kaum klingelte am Morgen der Wecker, sprang sie gutgelaunt aus dem Bett, ging leichtfüßig ins Bad und fing das erste Lied an zu summen. Zu Beginn ihrer Beziehung fand er ihre gute Laune großartig, doch mit den Jahren fuhr er sie manchmal deswegen am Morgen auch mal an.
Er war schon als Kind ein Spätaufsteher gewesen, mochte morgens eher seine Ruhe. Seine Mutter kam dann mit einer heißen Tasse Kakao an sein Bett, um ihn zu wecken und hatte eine Engelsgeduld mit ihm, um ihn pünktlich in den Kindergarten zu bringen oder ihn später zum Gang in die Schule zu motivieren. Susanne neckte ihn manchmal damit: Na, du kleiner verwöhnter Junge.

Ecki lag immer noch auf dem Sofa. Er hatte am Weihnachtsabend beschlossen, in diesem Jahr seinen Winterblues ein wenig länger auszuleben. Außer Susanne beschwerte sich niemand darüber. Sein Chef war es gewohnt, dass er lieber eine ruhige Kugel auf der Arbeit schob. Die Firma, in der er arbeitete, war ein alter Familienbetrieb, in dem schon sein Vater gearbeitet hatte. Gas-Wasser-Installationen.
Die Kunden waren froh, wenn der Firmenwagen mit seinem auffälligen Logo – vier kunstvoll ineinander verschränkte orange Rohre – vorfuhr und die Firma überhaupt ein freies Zeitfenster für eine Reparatur hatte. Zuverlässige Handwerker waren in diesen Zeiten Mangelware und die Auftragsbücher der Firma immer ausgebucht. Auch wenn Ecki nicht der schnellste war, seine Arbeit war immer erstklassig und ohne Kundenreklamationen. Darauf konnte sich sein Chef verlassen.

Es klingelte an der Tür. Ecki schwang sich vom Sofa hoch, um die Haustür zu öffnen. Vorher ging er wie immer sicherheitshalber in die Küche, um einen Blick durch den Schlitz der Gardine zu werfen. Auch unerwarteten Besuch konnte er nicht leiden. Je nach Gast würde er sich auch noch umziehen müssen. Das wäre ihm heute zu viel.
Vom Fenster aus sah er vor der Haustür nur den Umriss eines rosa Schneeanzuges. Mehr konnte er nicht erkennen, das Ende der Kapuze reichte nur bis zur Schlüssellochhöhe. Es klingelte nochmals.
Er ging zurück in den Flur und rief »kleinen Moment, ich komme gleich.« Er nahm seinen roten Bademantel vom Türhaken und warf ihn sich über. Damit hatte er zu Weihnachten bei den Nachbarskindern den Weihnachtsmann gespielt. Langsam öffnete er die Tür.

»Hallo Papa, wir wollten dich überraschen, weil wir Weihnachten nicht hier sein konnten.«
»Wo kommt ihr denn auf einmal her? Warum habt ihr denn vorher nicht Bescheid gegeben, dann hätte ich mich vorbereiten können.«
»Hat dir Mama nichts gesagt?«
»Kommt, doch erst einmal rein. Hallo Anni, ich habe dich vom Fenster in deinem Schneeanzug gar nicht erkannt. Du bist aber groß geworden. Jetzt verstehe ich auch, was deine Mutter vorhin am Telefon damit meinte, ich solle mich nicht so gehen lassen. Sie wusste, dass ihr kommt, oder?«
»Ja, ich hatte mit ihr Anfang Januar telefoniert und sie hatte mir von all ihren Vorsätzen fürs neue Jahr erzählt. Sie war so begeistert, doch wirkte sie auch hilflos, wie sie dich motivieren könnte, endlich wieder etwas mit ihr zu unternehmen.
Papa, hör mal, es ist höchste Zeit! Verstehst du, was ich meine? Sonst ist Mama irgendwann weg. Und das wollen wir doch beide nicht.«
»Du hast ja recht. Danke für den kleinen Tritt in den Hintern und deine ehrlichen Worte. Das brauche ich manchmal und von dir kann ich es gut annehmen.«
Sie fielen sich beide in die Arme und mussten alle lachen, als kurz darauf, Susanne um die Ecke kam. Sie hatten doch glatt vergessen, die Haustür wieder zu schließen.

du wünschst dir eine Fortsetzung der Geschichte? … dann schreib mir es gerne in den Kommentar …
oder schreib die Geschichte einfach selber weiter ….

Wie die Idee der 4-Wort-Geschichten entstand
Vor vielen Jahren, als ich über eine längere Zeit ans Bett gefesselt war, schickte mir eine Freundin jeden Morgen vier Worte zu, mit der Bitte, ihr daraus eine kurze Geschichte zu schreiben.
Damals war das eine große Herausforderung für mich, doch es wurde zu unserem täglichen Ritual des Innehaltens.
Heute kann ich mir ein Leben ohne Schreiben gar nicht mehr vorstellen.
Vielleicht macht dir diese kleine Geschichte Mut, es einfach auch mal auszuprobieren.
Wenn du Lust auf weitere 4-Wort-Stories hast, findest du welche in meinem Blog oder in meinem Buch.


Alle Beiträge der Januar-Schreibwerkstatt in der Übersicht
Hier findest du alle veröffentlichen Beiträge nach Datum sortiert:
Ich freue mich über jeden Beitrag und wünsche dir viel Freude beim Lesen der Geschichten.
Dies ist ein Blogartikel im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes der #Farbkreisreise – initiiert von der wunderbaren Susanne Heinen.
Unter dem Motto: Farbe ins Grau – die Farbkreisreise entstehen seit vier Jahren jeden Monat
wundervolle Bilder, Collagen, Haikus, Elfchen, Farbdrucke oder sonstige kreative Kunstwerke.

Das 21. Türchen im Blog-Adventskalender
Heute ist der Tag der Winter-Sonnenwende. In vielen Traditionen wird er zeremoniell gefeiert, denn heute ist der Tag mit der längsten Nacht. Ab Morgen werden die Tage Stück für Stück wieder länger und viele freuen sich darauf.
Wir leben in einer dualen Welt. So wie wir in der Sommerzeit uns an den langen hellen Nächten erfreuen, braucht es zum Beispiel für die Natur diese langen dunklen Nächte des Ruhens mit Frost und Eis, damit die Samen im Frühling wieder aufgehen können. Es ist ein natürliches Kommen und Gehen im jährlichen Kreislauf des Lebens. Alles ist Teil eines größeren Ganzen.

In manchen Kulturen beginnen heute schon die Raunächte. Für mich beginnen die Raunächte jedoch erst am 24.12., doch heute starte ich mit der Vorbereitung der 13 Wünsche für die Raunachtszeit.
Kennst du dieses Ritual? Wenn noch nicht, kannst du hier der Schritt-für-Schritt-Anleitung folgen. Und nach der Anleitung habe ich noch eine kleine Überraschung für dich.
- Schneide dir 13 gleich große Zettel zurecht. Die Größe von Checkkarte bis Postkarte ist meist ausreichend.
- Suche dir einen ruhigen Raum, in dem du für die nächste Stunde nicht gestört wirst. Nimm dir diese Zeit zum Innehalten, wenn du magst, zünde eine Kerze an – mach es dir einfach schön – und lausche nach innen, welche (Herzen-)Wünsche sich in deinem Leben im nächsten Jahr erfüllen sollen.
- Das kann alles sein. Durchforste in Gedanken alle Bereiche: Partnerschaft, Wohnung, Arbeitsbereich, Freunde und Familie, Finanzen, Spiritualität, Hobbys, Reisen … und vergiss nicht: Du darfst in allem groß denken!
- Wenn du magst, beginne erst einmal damit, deine Wünsche stichpunktartig aufzuschreiben, damit sie sich entwickeln dürfen. Formuliere deine Wünsche immer positiv und klar und konkret beschrieben. Zum Beispiel: wenn du dir eine neue Partnerschaft in deinem Leben wünschst, schreibe statt „ich wünsche mir eine neue Partnerschaft“ lieber ganz konkret auf, welche Eigenschaften der Mann/die Frau haben sollte und/oder was du in dieser Partnerschaft gerne erleben willst.
- Wenn du mit dieser Vorarbeit fertig bist, schreibe auf jeden Zettel einen Wunsch. Dein Wunsch sollte immer mit: „Ich wünsche mir in 2025 …“ anfangen.
- Wenn du alle 13 Zettel mit deinen Wünschen beschrieben hast, rolle jeden Zettel zu einer kleinen Rolle und schließe sie mit einem dünnen Band/Faden oder versiegele sie mit Knicken an den Enden, sodass sie sich nicht mehr öffnen lassen. Am besten du gibst alle 13 Wunschröllchen in ein passendes Säckchen oder in eine Schachtel.
- Wenn ab dem 24.12. die Raunächte beginnen, ziehe an jedem Abend ein Wunschröllchen aus deinem Säckchen/deiner Schachtel und vollziehe ein kleines Ritual: Nimm eine kleine feuerfeste Schale und verbrenne das Röllchen darin. Halte währenddessen deine Aufmerksamkeit auf alle deine aufgeschriebenen Wünsche und bete und bedanke dich dafür, dass dieser Wunsch schon bald in Erfüllung gehen wird.
- Dieses Ritual vollziehe an jedem der nächstfolgenden (Raunachts-)Abende bis zum Ende nur noch ein Wunschröllchen übrig ist. Das sollte am 05.01. in der Nacht zu den Heiligen Drei Königen sein. Ging es in den letzten Nächten darum, dass deine Wünsche von einer höheren Macht erhört werden und du darauf vertraust, dass sie sich in Einklang mit allem erfüllen werden, geht es bei dem letzten Wunschröllchen um den Wunsch, um den du dich im nächsten Jahr selber mit vollem Herzen kümmern solltest, damit er sich erfüllt.
Du kannst dir diesen Wunschzettel an den Badezimmerspiegel kleben oder ihn unter dein Kopfkissen legen. Finde am besten einen Ort, an dem du dich immer wieder daran erinnerst, dass sich 12 Wünsche im Vertrauen an das Leben von allein erfüllen werden und du nur für diesen zuständig bist.
Ich wünsche dir auf jeden Fall wundervolle Wünsche und viele schöne Erfüllungen im neuen Jahr.

Da es bei mir selten ohne eine kleine Geschichte geht, habe ich hier noch eine 4-Wort-Story zu den 13 Wünschen für dich.

Obwohl ihre Großmutter schon lange die weltliche Seite gewechselt hatte, erinnert sich Tonka bis heute daran, wie sie das erste Mal gemeinsam mit ihr die 13 magischen Wünsche gefertigt hatte. Sie war damals sieben Jahre alt und hatte gerade in der Schule schreiben gelernt.
Oft kam Oma Yashi schon ein paar Wochen vor Weihnachten zu ihnen gereist und blieb dann bis zum Frühjahrsanfang. Ihre Knochen mochten nicht mehr das kaltnasse Wetter und so genoss sie in dieser Zeit die Annehmlichkeiten einer festen Bleibe. Um ihre Jurte kümmerten sich während dieser Zeit die anderen aus ihrer Gemeinschaft.
So saßen sie eines Abends am knisternden Ofen in der Wohnstube zusammen, ihre Eltern waren noch arbeiten. Yashi hatte wieder ihren bunten Mantel an, den Tonka schon als kleines Mädchen faszinierte. Überall hingen Troddeln und Glöckchen, er war über und über mit bunten Stoffen aus Samt, Seide, Wolle oder Leinen verziert. Auf dem Rücken gab es Schnallen, an dem der Köcher für ihre Pfeife eingeharkt werden konnten.

Neugierig schaute ich damals auf dem Tisch umher und fragte sie, was wir denn heute unternehmen würden. Sie hatte auf dem Wohnzimmertisch ein buntes Tuch ausgelegt, auf dem die Pfeife aus ihrem Ledersack, ein Süßgraszopf in einer Räucherschale, ein Stapel mit klein geschnittenem handgeschöpften Papier, eine große Bergkristallkugel, ein Fass mit roter Tinte, kleine rote Bänder und eine schöne Adlerfeder lagen.
Heute ist die beste Zeit zum Wünsche suchen, antwortete sie mir mit einem geheimnisvollen Blitzen aus ihren lichtblauen Augen. Willst du mitwünscheln? Dann setz dich neben mich und schau mir genau zu.
Sie begann den Tisch zu räuchern, nahm ihre Pfeife in die Hände, sprach in alle vier Richtungen Gebete und rauchte nach oben und nach unten. Das kannte ich schon, doch nun begann sie den Rauch über die Bergkristallkugel zu blasen, hielt danach inne, murmelte vor sich hin und beschrieb danach einen der bereitliegenden Zettel mit roter Tinte, den sie mir danach zum Trocknen reichte.
Meine Aufgabe lag darin, nach dem Trocknen der Titel die kleinen Zettel so klein wie möglich zu rollen und sie mit den roten Bändern zu schließen.

Nachdem ich die zwölfte Rolle verschlossen hatte, blickte ich zu Oma Yashi, die ganz versunken am Tisch hockte. Leise fragte ich:
„Ist alles in Ordnung Oma?“ Sie regte sich nicht. Ich rutschte mit meinem Po unruhig hin und her und wusste nicht, was ich tun sollte?
Leise stand ich auf und lief um den Tisch herum, Oma rührte sich nicht. Ich ging in die Küche, um laut nachzudenken? Sollte ich bei den Nachbarn klingeln? Wie lange würde es noch dauern, bis Mama und Papa nach Hause kämen? Braucht Oma vielleicht einen Tee? Oder was zu essen?
Ich kletterte auf den Stuhl und nahm ein kleines Schokoherz aus meinem Nikolausvorrat, den Mama für mich auf dem Kühlschrank verwahrte. Als ich damit zurück in die Wohnstube ging, war alles wie unverändert.
Ich legte das Schokoherz an die Stelle des letzten Papierstücks und tauchte vorsichtig die Feder ins rote Tintenfass. Dann schrieb ich meinen Wunsch auf das Stück Papier: „Ich wünsche mir, dass meine Oma niemals stirbt.“
Als die Tinte trocken war, rollte ich das Stück Papier zusammen und umwickelte es mit dem letzten roten Band, das noch auf dem Tisch lag und legte es zu den anderen Röllchen in den Köcher.“

Genau in diesem Moment zuckte Oma Yashi zusammen und stieß mit lauter Stimme aus: „Oje, da war ich jetzt aber weit weg gewesen.“ Sie sah in meine ängstlichen Augen und strich mir liebevolle übers Haar. „Brauchst keine Angst haben, das passiert mir manchmal, wenn ich zu weit ins Land der Wünsche reise. Wo waren wir stehen geblieben?
Sie schaute auf das Schokoherz, das am Platz des letzten Zettels lag und lachte: „Da hast du wohl die restliche Arbeit für mich erledigt?“
Sie drückte mich dabei ganz fest an ihren Mantel, sodass die Glöckchen bei ihrem Kichern anfingen zu klingeln. „Vielleicht trittst du ja mal in meine Zaubererfußstapfen. Schön wärs.“
Als kurz darauf Mama und Papa nach Hause kamen, war von unserer gemeinsamen Wünschezeit in der Wohnstube nichts mehr zu sehen und es gab ganz normal Abendbrot wie jeden Abend.
Heute bin ich erwachsen und jedes Jahr am 21.12. denke ich an meine Großmutter und die 13 Wünsche für das neue Jahr. Ein Ritual, welches für immer und ewig mit ihr verbunden ist und das ich in keinem Jahr vergesse.

Wenn du Lust auf weitere 4-Wort-Stories hast, findest du welche in meinem Blog oder in meinem Buch.


Ich wünsche dir eine zauberschöne Raunachtszeit mit vielen schönen Wünschen.
24 magische Tage voller inspirierender Geschichten, kreativer Ideen und festlicher Stimmung.

Das 14. Türchen im Blog-Adventskalender
Wie schön, dass ich dich auch in diesem Jahr mit einer kleinen Geschichte verzaubern darf.
Die Tage bis zu Heiligabend sind bei den meisten noch einmal mit vielen Terminen angefüllt. Glück hat, wer jetzt schon alle Geschenke zusammen hat und bei wem die Weihnachtspost schon zum Versand bereitliegt oder schon auf den Weg gebracht wurde.
Falls du noch nicht mit allem fertig bist, wisse, dass du damit nicht allein bist. Umso möchte ich dich einladen, heute zwischendrin kurz innezuhalten, dich entspannt bei einem Tee oder Kaffee, mit oder ohne Plätzchen, zurückzulehnen und dich auf meine kleine 4-Wort-Story einzulassen.
Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen.

Dieses Jahr habe ich mich für die notwendigen vier Worte für eine 4-Wort-Story an den Wortschnipseln der im Türchen 6 versteckten Schreib-Challenge von Susanne Heinen bedient.
Vielleicht hast du ja nach dem Lesen der Geschichte auch Lust, dich an dieser schönen kreativen Aktion zu beteiligen. Von Gedicht, Elfchen, Haiku oder Kurzgeschichte ist alles erlaubt.
Doch jetzt geht es erst einmal los mit meiner kleinen Geschichte …

In der Schreibstube der fleißigen Weihnachtsmäuse herrscht emsiges Treiben. Wie jedes Jahr kurz vor Weihnachten türmen sich die Aufträge in der Ablage. Was anfangs an einem Adventswochenende im Jahr 2020 bei ihrem jährlichen Mädchenabend wie eine Schnapsidee im Raum stand, hatten die Mädels in darauffolgenden Jahr als kleines start-up umgesetzt.
Die Agentur der Weihnachtsmäuse war geboren. Ihr Ziel war es, anderen Gutes zu tun und so annoncierten sie in der Zeitung, dass sie in den letzten vier Wochen vor Weihnachten die Weihnachtspost für andere erledigen würden.

Sie ahnten nicht, mit welcher Wucht ihr Angebot einschlagen würde. Im Laufe der Jahre sprach es sich immer weiter herum. Heute saßen sie zu acht in dem kleinen Büro, welches Linda in ihrem Haus immer für diesen Zeitraum zur Verfügung stellte. Linda war die Mutter von Lissy, eine der vier Gründerinnen.
Doch neben der vielen Arbeit machte es den jungen Frauen natürlich auch viel Spaß, gemeinsam an schönen Texten zu feilen, neue Karten zu kreieren und zu überlegen, welcher Kunde in diesem Jahr welches Kartendesign erhalten würde.
Alle Briefe wurden sorgfältig registriert, sodass sie auch in den nächsten Jahren ihren Stammkunden zusichern können, dass niemand dieselbe Karte noch einmal bekäme. Und Linda versorgte alle mit leckerem Tee und frisch gebackenen Plätzchen.

In diesem Jahr waren sie sogar für eine besondere Schreib-Challenge gebucht worden. Das Restaurant Silberstreif im Südharz wollte seinen Gästen zu Weihnachten mit einer besonderen Idee überraschen. Die Weihnachtsmäuse sollten 50 verschiedene Briefanfänge als sogenannten „Liebesbrief an mich“ gestalten und die ersten Zeilen des Briefes vorschreiben. Dazu hatte das Restaurant ihnen Textschnipsel aus ihrer Speise- und Getränkekarte zukommen lassen.
Seit Tagen saß Lissy an den Entwürfen, um sie zum einen individuell und zum anderen offen für jede Person zu arrangieren. Alle wussten, dass dieser Auftrag für sie eigentlich eine Nummer zu groß war, doch Lissy lebte nach dem Motto: geht nicht gibt’s nicht.
So vergrub sie sich in die Zeitschriftenecke und blätterte sich durch all die vielen bunten Happinez, Living at Home, Herzstück, Flow und wie sie alle heißen, schnitt oder riss Bilder oder Worte aus ihnen und klebte diese Fragmente zu kleinen Bubbles zusammen, verwarf die eine oder andere Idee wieder, experimentierte so lange weiter, bis sie einen Plan für die Umsetzung hatte.
Die vom Restaurant mitgelieferten Wortschnipsel verwandelte sie in ein Puzzle und ließ mithilfe von KI verschiedene Kombinationen entstehen.

Alle wussten, dass Lissy bis zur Lösung nicht gestört werden durfte. Als endlich ihr juchzender Freudeschrei durchs Büro tönte, schauten alle auf und in ihre leuchtenden Augen.
„Ich habs Mädels, so kann es gehen. Jetzt brauche ich nur noch eure Hilfe beim Schreiben.“
Denn eines war klar, alle Briefe der Agentur wurden natürlich von Hand geschrieben. Am nächsten Tag hatte Lissy alle notwendigen Materialien zusammen und sie legten gemeinsam los. Die weiblichen Liebesbriefe kamen in elfenbeinfarbene Briefumschläge, die männlichen Liebesbriefe kamen in ockerfarbene.

Zum Schluss packten sie alle Briefe in ihren Weihnachtsglücksversandkarton und schrieben die Adresse des Restaurants darauf.
„Mädels, was haltet ihr davon, wenn wir unser Mädelswochenende dieses Jahr im Südharz verbringen und dort inkognito essen gehen? Ich bin zu neugierig, was das Restaurant mit diesen Briefen vorhat.“
Linda nickt ihr zustimmend zu: „Dann habe ich am Ende des Jahres auch wieder Ruhe in meinem Haus.“
Alle fangen an zu lachen und wissen zu genau, wie Linda es meinte. Waren sie doch in den letzten Jahren zu einer kleinen Wahlfamilie zusammengewachsen und jederzeit im Haus von Linda willkommen.
(du wünschst dir eine Fortsetzung? … dann schreib mir es gerne in den Kommentar …
oder schreib die Geschichte einfach selber weiter ….)

Wie die Idee der 4-Wort-Geschichten entstand:
Vor vielen Jahren, als ich über eine längere Zeit ans Bett gefesselt war, schickte mir eine Freundin jeden Morgen vier Worte zu, mit der Bitte, ihr daraus eine kurze Geschichte zu schreiben. Damals war das eine große Herausforderung für mich, doch es wurde zu unserem täglichen Ritual des Innehaltens. Heute kann ich mir ein Leben ohne Schreiben gar nicht mehr vorstellen. Vielleicht macht dir diese kleine Geschichte Mut, es einfach auch mal auszuprobieren.
Wenn du Lust auf weitere 4-Wort-Stories hast, findest du welche in meinem Blog oder in meinem Buch.


Ich wünsche dir eine lichtvolle Zeit.
24 magische Tage voller inspirierender Geschichten, kreativer Ideen und festlicher Stimmung.

Hinhocken in Stille – Wie das Meditieren zu mir kam
Meine spirituelle Reise begann vor über 30 Jahren, nachdem meine Seele meinem Körper mit einem Totalzusammenbruch einen heftigen Zaunpfahl versetzt hatte. Dieser hatte zur Folge, dass ich mir bewusst wurde: SO GEHT ES NICHT MEHR WEITER, sonst werde ich nicht mehr lange leben.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und begann mich aus meiner konditionierten Komfortzone zu lösen und ließ mich ab dem Moment immer wieder neu ins Unbekannte fallen, sprang über den Tellerrand meiner bisher gedachten Möglichkeiten.
Im Rahmen der Sommer-Blogparade stellt Dorothee Amelung die Frage: Was ich auf meinem spirituellen Weg über mich selbst gelernt habe. Hier erhältst du einen kleinen Einblick über einen mich sehr prägenden Teil meiner bisherigen spirituellen Reise: meinem Weg zur Meditation.
Walkabout mit den Aborigines
Ich stehe in der Wüste. Zehn Tage Stille. Jeder für sich allein. Auf der Suche nach seinem heiligen Traum für die nächsten sieben Jahre. Es ist eine heilige Zeremonie der Indigenen. Eine Gruppe von 14 Menschen wurden von den Ältesten der Aborigines eingeladen, sie auf diesem Walkabout zu begleiten. Wir laufen auf den Tafelbergen der Kata Tjuta, mein Blick weitet sich, blickt in Schluchten.
Die Felsen von den Wettergezeiten geformt, roter Sand so weit das Auge reicht. Bei der Einreise nach Australien musste ich unterschreiben, dass ich keines dieser heiligen Sandkörner mit zurück nach Europa nähme. Ich lege mich in ausgehöhlte Steinkuhlen, lasse den Sand aber und abermals durch meine Finger rinnen.
Es durchströmt mich das Gefühl, nach Hause zu kommen. Als wenn ein Teil von mir diesen Sand, dieses Stück Erde schon kennen würde. Ich lasse mich treiben. Meine Füße bestimmen den Weg. Ich folge ihnen, ohne nachzudenken. Die Sonne leuchtet orangerot, wärmt meine Haut, wirft meinen Schatten immer wieder an die heiligen Steinwände.
Bei unserer Ankunft in Alice Springs erklärte uns Batty die Zeremonie. Er war der Leader, hielt für uns den Raum während unserer Traumzeit am Uluru. Bis heute hat sich ein Satz von ihm nachhaltig in mir eingraviert:
„Stelle deinen freien Willen in Einklang mit dem freien Willen vom Großen Geist.“
Was er damit meinte, war: höre auf zu Hirnen … höre auf, alles mit dem Verstand begreifen zu wollen … höre auf zu rennen … höre auf im Widerstand zu sein, mit dem, was ist … höre auf im Außen zu suchen, da wirst du es nicht finden. Hock dich hin, werde still – denn es ist schon alles in dir. Das Leben ist mit dir und stellt sich dir zur Verfügung. Du bist immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Vertraue und schaue durch das Herzauge hin.
Damals in der Wüste fiel mir das mit dem Hinhocken und still sein in all den zehn Tagen leicht. Doch kaum wieder in Deutschland zurück war es wie ausgelöscht. Das Hirnen war wieder da. Das Rennen von A nach B. Das Suchen im Außen.
Einzig das während der Reise gemalte Traumschild mit den gefundenen Sigillen, das jetzt über meinem Bett hing, erinnerte mich noch daran. In der Mitte des Schildes, im Zentrum, das heilige Symbol der Swastika, dem Lebensrad, von den Nazis vor 100 Jahren verdreht und missbraucht. Das in Stille hinhocken wurde zu einer wieder verlorenen Sehnsucht.

Dafür oder Dagegen?
Seit damals haben sich die Zeiten sehr verändert. Während der Pandemie erhielt ich aus meiner Nachbarschaft einen Aufruf:
»Lichterkette für Solidarität in der Pandemie – gegen Leugnen – gegen Hetze – gegen Rechts – Morgen 18 Uhr am Breslauer Platz.«
Als ganzheitlich denkender Mensch fehlt mir in vielem das FÜR. Warum gibt es keinen Aufruf im Sinne von: Lichterkette für ein wohlwollendes Miteinander, egal ob mit oder ohne Piecks, egal ob schwarz oder weiß, egal ob arm oder reich? Wo ist die Lichterkette für Gerechtigkeit, für Wahrheit, für Schul- und Alternativmedizin?
Im Entweder-Oder entsteht Ausgrenzung, Bewertung, Schublade auf und zu. Stillstand. Ein Sowohl-als-auch macht Wege frei. Umdenken ist möglich, doch angesagt? Bin ich nur zu blauäugig naiv? In einer kindlichen Illusion gefangen? Darf ich an das Gute im Menschen glauben? Wenigstens hoffen?
Für mich fühlt sich die Zeit gerade an wie vor 35 Jahren. Damals war alles im Umbruch. Es war klar, dass es so wie 1989 in der DDR nicht weitergehen konnte. Keiner hatte eine Ahnung, was als Nächstes passieren würde. Die einen wollten nur noch so schnell wie möglich weg, hinein in all die schönen Versprechen des schillernden Westens. Die anderen harrten der Dinge, hofften, bangten, manche wollten bis zuletzt die rote Fahne aufrecht halten.
Das sich eingestehen, gescheitert zu sein, fällt nicht leicht, tut schmerzlich weh. Über 40 Jahre haben unsere Eltern an etwas geglaubt, sie haben es mit eigenen Händen aufgebaut, mit nicht weniger Mut und Willen, wie auf der anderen Seite der Mauer. Ich bin damit groß geworden, das war meine Muttermilch. Und dann zu erleben, wie es stirbt, wie alles zerfällt, nichts mehr von Wert ist. Ein herber Schlag. Eine kollektive Abwertung auf ganzer Linie. Der Westen hat das Regime übernommen, alles zum Wohle des nun endlich gesamtdeutschen Volkes. Die Wunde bleibt, blutet bis heute.

Die Energie folgt der Aufmerksamkeit
Was, wenn wir uns eingestehen müssten, dass weder die eine noch die andere Seite der Positionen recht haben? Dass alle Beweggründe, dafür und dagegen, ihre Berechtigung hätten. Lähmt uns die große Angst vor dem Gesichtsverlust? Vor dem Eingeständnis?
Das Leben besteht aus Versuchen. Jeden Tag machen wir neue Erfahrungen.
Bin ich wirklich bereit, mich jeden Tag neu vom Leben berühren zu lassen? Bin ich wirklich bereit, aus meiner kleinen Denkbox auszusteigen und mich aufs Leben in all seiner Schönheit einzulassen? Worauf lege ich meinen Fokus? Die Energie folgt der Aufmerksamkeit.
Mir ist es egal, ob jemand geimpft oder ungeimpft ist, ob schwarz oder weiß, ob arm oder reich. Ich möchte meinem Gegenüber menschlich begegnen, respektiere seine Wahl, seine Beweggründe.
Keiner werfe den ersten Stein. Wir sind alle betroffen. Wir überleben auf dieser Welt alle nur im Miteinander. Wann begreifen wir das endlich. Wir sterben entweder alle oder retten die Welt.

Alle auf Augenhöhe
Mich wundert es schon lange, dass Großmutter Erde noch so wohlwollend mit uns ist. Wir sind mit unserem materiellen Überfluss ihre größten Schmarotzer.
So beschließen wir zwar die Abschaffung von Plastik-Trinkröhrchen und sind stolz darauf, dass es diese nun nur noch in Papierform gibt. Im Gegenzug bauten wir zeitgleich einen Plastik-Teststäbchen-Verpackungsmüllberg unglaublicher Größe. Kapitalistischer Luxus pur. Für mich ein paradoxer, aus dem Ruder laufender Wahnsinn. Erleben wir gerade den Gipfelpunkt des manipulierten Kapitalismus?
Ich habe schon einmal den Zusammenbruch eines Systems erlebt. Ich bin vorbereitet, chaoserprobt, habe den Übergang von 0 auf 100 in ein anderes System überlebt. Eine Resilienz-Erfahrung des Ostens?
Was kann uns denn schlimmstenfalls passieren? Strom weg, Geld weg, materielles Chaos, das selbstverständlich gewohnte Überangebot an Waren aufs notwendigste reduziert.
Zurück zur Natur. Schlimmstenfalls schüttelt sich Großmutter Erde und schmeißt uns raus, weil ihr von all unserer selbst überschätzenden Borniertheit der Kragen geplatzt ist. Man könnte diesen möglichen Rausschmiss auch einfach Klimawandel nennen – Großmutter Erde wird gewinnen. Das sollte uns klar sein. Sie hat auch schon die großen Dinosaurier überlebt.
Hilfreich wäre meiner Meinung nach Herzensbildung. Sich von Mensch zu Mensch, von Herz zu Herz zu begegnen. Ohne Vorurteile und Beschimpfungen, vor allem ohne Kriegsgebaren. Alle auf Augenhöhe.

Im Hier und Jetzt ganz DA-SEIN
Es brauchte 15 Jahre, bis das Hocken in der Stille wieder zu mir kam. Damals, im Lockdown von Corona, war es wieder da und beglückte mich jeden Morgen aufs Neue.
Heute entscheide ich mich mittlerweile nur noch aus meinem Bauch heraus. Wie lange habe ich nicht darauf vertraut. Doch die jahrelangen Zeremonien, ob in der Wüste Australiens, im Dschungel von Mexiko, während meiner Visionssuchen im Wald haben mich fürs heute vorbereitet.
Die Lehren der alten Völker haben mein instinktives Wissen aktiviert. Meine zehn Augen und fünf Ohren sind geschult. Wie schade, dass dieses Wissen nicht in unserem Schulsystem gelehrt wird.
Braucht es wirklich ein ganzes Menschenleben, um am Ende seinen Frieden zu finden? Seitdem ich ohne festgezurrten Plan oder Zieldruck unterwegs bin, gelingen mir mehr Dinge im Leben als jemals zuvor. Auf einmal zieht das Glück bei mir ein. Im Hier und Jetzt. Ohne Wenn und Aber. Im angstfreien Raum experimentierend, ganz im Vertrauen.
Ich stelle mittlerweile meinen freien Willen in Einklang mit dem freien Willen vom Großen Geist.
Womöglich geht es gar nicht – wie uns in der Werbung so oft angepriesen – ums irgendwo ankommen, sondern eher ums voll und ganz DA-SEIN.
Das sich einfach hinhocken in Stille war mir dabei ungemein hilfreich.
Namaste!
.

Ich danke nochmals Dorothee Amelung für die Möglichkeit, im Rahmen Ihrer Sommer-Blogparade 2024 meine Erfahrungen und Gedanken zu teilen.
Ich freue mich sehr, wenn du mir bei diesem Blogartikel einen Kommentar hinterlässt.
Das hilft mir sehr. So finden mehr Menschen den Blog und können von den Themen profitieren.
(Hab keine Scheu zu kommentieren. Denn nur dann nimmt Google und Co diesen Artikel in seinen Algorithmus auf und bietet ihn auch anderen an.)
Wie immer freue ich mich über deine Rückmeldung. Ich wünsche ich dir eine wundervolle Zeit.
100 Dinge, auf die ich stolz bin!
Meine Bloggerkollegin Lorena Hoormann ist eine der 104 Blogger:innen, die es in diesem Sommer im Rahmen der Blogparade wissen wollen.
Ihr Thema hat mich besonders angezogen: 100 Dinge, auf die ich stolz bin
Da bin ich gerne mit dabei, auch wenn ich die Zahl 100 ganz schön sportlich fand. Doch hier sind sie. Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen.
No. 1 bis No. 19
Ich bin stolz darauf, dass …
No. 1
meine Tochter ihren Weg selbstbestimmt und geradlinig geht.
No. 2
meine Tochter in kürzester Zeit ihr Studium und ihren Doktor in Biologie mit Summa cum Laude absolviert hat.
No. 3
ich, trotz nicht leichter Umstände und als alleinerziehende Mutter, meiner Tochter einige meiner Werte wie Mut, Zuversicht und Durchhaltevermögen mitgegeben habe.
No. 4
ich mittlerweile guten Gewissens und mit viel innerem Frieden sagen kann, dass ich als Mutter mein Bestmögliches gegeben habe, auch wenn es nicht immer perfekt war.
No. 5
ich mich getraut habe, mit 16 mein Elternhaus zu verlassen und alleine nach Berlin zurückzugehen.
No. 6
ich während meiner ersten Ausbildung zur Sekretärin in der DDR Berliner Meisterin im Schreibmaschine-schnell-schreiben ohne Fehler geworden bin.
No. 7
ich nach meiner ersten Ausbildung 2 1/2 Jahre lang dreimal in der Woche abends an der Abendvolkshochschule neben meiner Vollzeitarbeit mein Abitur nachgeholt habe.
No. 8
ich zwischen den schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen auch noch mein Kind zur Welt gebracht habe.
No. 9
ich nach dem Babyjahr berufsbegleitend noch einen zweiten Beruf – Verlagsbuchhändlerin – gelernt habe.
No. 10
ich mit 19, an einem Freitag, den 13. Januar, meinen Führerschein nach der Mindestanzahl von notwendigen Fahrstunden erfolgreich bestanden habe.
No. 11
ich mir als Kind meinen Traum vom Tanzen – trotz Ablehnung an der staatlichen Ballettschule – in einem Tanzensemble erfüllt habe.
No. 12
ich als junges Mädchen in kürzester Zeit ein 10.000 Teile-Puzzel ganz alleine zusammengepuzzelt habe.
No. 13
ich mit 18 Jahren den Mut hatte, ein besonderes Arbeitsangebot abzulehnen, weil ich wusste, dass ich als Sekretärin des Verlagsdirektors vom Verlag Volk und Gesundheit nicht meine Erfüllung finde.
No. 14
ich in der darauf folgenden Zwangsversetzung in die Medizinzeitungsredaktion „humanitas“ des Verlages meine ersten Schreiberfahrungen erleben durfte, weil der Chefredakteur erfolgreicher Schriftsteller von Science Fiction Romanen war.
No. 15
ich zu DDR-Zeiten trotz öffentlicher Teilung einer anderen Meinung, nur auf dem Abiturzeugnis eine 5 in Staatsbürgerkunde erhielt und nie bei der Stasi oder im Gefängnis gelandet bin.
No. 16
ich als 8-12-jähriges Kind in den Zeiten, in denen meine Eltern nicht für mich sorgen konnten, die täglichen Routinen wie Schulbesuch, Essen und Schlafen gut selbst organisiert habe, auch wenn ich dadurch zu schnell erwachsen wurde.
No. 17
ich mit 10, trotz vollständig eingegipsten rechten Arm, im Zeltferienlager alle Spiele beim Federball mit links gewonnen habe. Damals hab ich mir dabei nichts dabei gedacht, das ich Linkshänderin war, kam erst Jahrzehnte später ans Tageslicht.
No. 18
ich in der Schule an einem Vorlesewettbewerb teilgenommen habe und mich meine eigene Stimme beim Hören der Aufnahmen nicht erschreckt hat.
No. 19
ich mit 16 neben meiner Mutter, die Schauspielerin war, in der Schönen Helena als eine von drei Sängerinnen in einer Szene auf der Bühne stand.

Nr. 20 bis No. 39
Ich bin stolz darauf, dass …
No. 20
ich mich nach der Wende von null auf Hundert komplett in ein neues Wirtschaft-, Vertrags- und Gesellschaftssystem eingefügt habe.
No. 21
ich mich mit 27 Jahren dank einer Freundin getraut habe, doch noch Fahrradfahren zu lernen und seitdem nur noch mit dem Fahrrad unterwegs bin.
No. 22
ich danach auch gleich noch schwimmen gelernt habe.
No. 23
ich mir für die Überwindung meiner sechs Monate anhaltenden Panikattacken fachliche Hilfe geholt habe und diese mithilfe eines 10-wöchigen Klinikaufenthaltes überwunden habe.
No. 24
ich mit Ende 20 trotz Flugangst das erste Mal geflogen bin, um mit meiner Tochter Urlaub auf Teneriffa zu machen. Danach war die Flugangst weg.
No. 25
ich nach vielen Elternbeschwerden hartnäckig daran geblieben bin und dafür gesorgt habe, dass im Kindergarten meiner Tochter eine neue Kindergärtnerin eingestellt wurde, die mehr im Geiste der neuen (Wende-)Zeit mit den Kindern umging.
No. 26
ich mir trotz Vollzeitjob jeden Abend Zeit fürs Vorlesen und fürs Spielen mit meiner Tochter genommen habe.
No. 27
dass ich mit Ende 20 neben meiner Vollzeitarbeit und Kind drei Jahre lang ein Fernstudium absolviert habe, auch wenn ich einen Monat vor Abschluss zu erschöpft war, um es noch abzuschließen.
No. 28
ich zehn Jahre lang im Akademie Verlag, bis zu seinem zweiten Verkauf nach der Wende an den Oldenbourg Verlag, die Pressearbeit für den Verlag leisten durfte.
No. 29
ich nach dem auf der Frankfurter Buchmesse verkündeten Ende des Akademie-Verlages mich schnell begann zu bewerben und ich von 44 Bewerbungen über 25 Einladungen zu Vorstellungsgesprächen bekam und so als erste den Verlag verlassen habe und einen neuen Job hatte.
No. 30
ich nach seiner Sendelizenzerteilung, den privaten Fernsehsender TV.Berlin als rechte Hand des Geschäftsführers von Anfang an mitgestalten durfte und ich während dieser Zeit eigenständig viele Entscheidungen bzgl. Personal, Umbauarbeiten, Anschaffungen treffen durfte, weil mir mein Chef zu 100 % vertraute.
No. 31
ich nach dem Geschäftsführerwechsel im Sender einen guten Ausstieg meinerseits mit dem neuen Geschäftsführer ausgehandelt habe.
No. 32
ich mein darauf folgendes Sabbacial-Jahr für eine umfangreiche Feng-Shui-Ausbildung bei Master Yu genutzt und diese mit Diplom abgeschlossen habe.
No. 33
sich daran meine Coaching-Ausbildung anschloss.
No. 34
mein Wissensdurst immer noch nicht gestillt war und ich meinen Heilpraktiker (Psy) vor dem Gesundheitsamt Berlin ablegte.
No. 35
mich meine Persönlichkeitsentwicklung nicht mehr losließ und ich u.a. meinen NLP-Practitioner absolvierte.
No. 36
ich in einen Kreis von Freunden geriet, die mir die Energiearbeit näherbrachten und ich fortlaufend an dieser Arbeit bis heute dranblieb.
No. 37
ich 1997 meine ersten Erfahrungen im Familienstellen erleben durfte und diese in mir die Sehnsucht nach mehr weckten.
No. 38
ich so mutig war, die Familiengeschichten meiner Eltern zu erforschen und so Licht in eine dunkle Zeit brachte.
No. 39
ich mich Anfang 2002 als Coach, Feng-Shui-Beraterin und Persönlichkeitstrainerin selbständig machte.

No. 40 bis No. 59
Ich bin stolz darauf, dass …
No. 40
ich mir im zum Erstaunen meiner Familie 2002 aus dem Instinkt heraus ein Atelier anmietete, um meiner Kreativität endlich Raum zu geben.
No. 41
ich im selben Jahr im Hair Oxyd meine erste kleine Bilderausstellung organisierte.
No. 42
ich mit einer Schweizer Freundin gemeinsam eine große Ausstellung im Ökowerk Berlin mit meinen Bildern und ihrem Schmuck veranstaltet habe.
No. 43
in den folgenden Jahren noch weitere Ausstellungen folgten und mich meine Mutter erstmals bei einer dieser Ausstellungen besuchen kam.
No. 44
meine Vornamen auch im Ausweis eine neue Reihenfolge fanden und mein früherer Vorname Urte meinem jetzigen Vornamen Umani wich.
No. 45
ich nach dem überraschenden Tod meiner Mutter im Oktober 2004 trotz Ausladung zu ihrer Beerdigung gefahren bin und so ein weiteres Familiengeheimnis verhindert habe.
No. 46
mir dieser Tod zeigte, wie schnell das Leben anders sein kann und ich mir meinen Traum einer Reise nach Mexiko zu den alten Mayapyramien auf Yucatan erfüllte.
No. 47
ich im darauffolgenden Jahr meinem inneren Ruf nach Australien gefolgt bin, um mit den Aborigines um den Uluru und über ihre heiligen Berge, die Kata Tjutas, zu wandern.
No. 48
nach dieser Reise meine Kreativität neue Bahnen gefunden hat und ich die ersten selbstgefertigten manitu-books-Bücher herstellte – aus alten Leinenbücher entstanden neu gebundene Bücher mit leeren Seiten und Teilen der alten Bücher.
No. 49
ich mich immer wieder neu erfinde und aus meinen alten Bildern mit einer neuen Technik und Symbolen Heilbilder entstehen.
No. 50
ich mir therapeutische Hilfe gesucht habe, um die toxischen Verstrickungen meiner Kindheit mit ihren unbewussten Co-Abhängigkeitsmustern aufzulösen.
No. 51
ich mit meinen Eltern und dem Rest meiner Familie meinen Frieden gefunden habe.
No. 52
ich trotz einer ungünstigen Landematte ins Leben eine starke Persönlichkeit geworden bin.
No. 53
ich mich meinen Schattenseiten gestellt habe und heute besser weiß, wer ich wirklich bin.
No. 54
ich nach 45 Jahren meine Linkshändigkeit erkannt habe und mich auf eine Rückschulung eingelassen habe.
No. 55
ich nach vielen Jahren der Abstinenz das Tanzen durch die Arbeit mit den Fünf Rhythmen von Gabriele Ross wieder in mein Leben geholt habe.
No. 56
ich mich wieder voll und ganz in meinem Körper spüre und ihn liebe, so wie er ist.
No. 57
ich mich immer wieder auf Beziehungen mit Männern eingelassen habe, um das Bindungstrauma meiner Kindheit positiv zu verändern.
No. 58
ich mich der Leere nach dem Verlust von mir am Herzen liegenden Menschen gestellt habe, was mich bedingungslos lieben gelehrt hat.
No. 59
ich mir nach einer Organ-OP eine Freundin den Weg zu meiner Schreibquelle geöffnet hat und seitdem das Schreiben zu der wichtigsten Ausdrucksformen in meinem Leben geworden ist.

No. 60 bis No. 79
Ich bin stolz darauf, dass …
No. 60
ich ein Jahr den Kreis der Frauen in Berlin veranstaltet habe, ein monatliches Treffen im Sinne einer Schwesternschaft zum Austausch über schamanisches Wissen.
No. 61
ich während meiner Zeremonialmedizin-Ausbildungszeit zu den anderen Welten von Großmutter Erde – den Steinen, den Pflanzen und Tieren – wieder eine starke Verbindung gefunden habe.
No. 62
ich sechs Jahre lang jeden Sommer eine Woche im Sommercamp im Schwarzwald mein Wissen über die Natur in Übergangszeremonien an Teens weitergeben und anleiten durfte.
No. 63
ich die magische Kraft von Schwitzhütten kennenlernen durfte und diese viele Male für meine persönliche Weiterentwicklung nutzen konnte.
No. 64
ich die Kraft meiner Medizinpfeife in vielen Zeremonien für die Heilung von Großmutter Erde und heilige Gebete nutzen konnte.
No. 65
ich mich dem Thema Tod in einer Grabzeremonie, bei der man eine Nacht in seinem selbstgebuddelten Grab verbringt, gestellt habe. Es war so intensiv und bekräftigend, dass seitdem für mich im Leben nichts mehr selbstverständlich ist.
No. 66
ich in meinem Leben gelernt habe, demütig dankbar und dem Leben vertrauend unterwegs zu sein.
No. 67
ich mir immer wieder neue Arbeitgeber gesucht habe, wenn ich merkte, dass mir die Menschen oder die Arbeit nicht gut taten.
No. 68
ich einen vielseitigen Erfahrungsschatz aufgrund dieser vielen ganz unterschiedlichen Arbeitgeber erlangt habe.
No. 69
ich vor Jahren meinen Halbjahresgeburtstag eingeführt habe, um ihn unbeschwert und frei von alten Konditionen im Sommer zu feiern.
No. 70
meine Selbstliebe so angewachsen ist, dass ich mir heute treu bleibe, egal was im Außen passiert.
No. 71
meine Selbstfürsorge mittlerweile so ausgeprägt ist, dass ich es mir richtig gut gehen lassen kann.
No. 72
ich jeden Cent des Schuldenberges, der aufgrund einer langen Unfall-Auszeit während meiner Selbstständigkeit angelaufen war, komplett abbezahlt habe, ohne in die Privatinsolvenz gehen zu müssen.
No. 73
ich mich viel mit gewaltfreier Kommunikation beschäftigt habe und in meinem Leben überwiegend in lichtvoller Sprache kommuniziere.
No. 74
ich mittlerweile fast täglich meditiere.
No. 75
ich die Freude an die erste Stelle meiner Entscheidungskriterien gestellt habe.
No. 76
ich seit ein paar Jahren meinen energetischen Fingerabdruck – mein Human Design Chart – erforsche und ich dadurch so viele Aha-Momente erlebe, meine Verhaltensmuster besser verstehe und weiß, mit welcher Lebensaufgabe ich hier auf der Welt bin.
No. 77
sich dank des Studiums des Human Design Modells meine Toleranz gegenüber anderen in der Welt sehr erweitert hat.
No. 78
ich mein umfangreiches Wissen immer wieder an andere Menschen in Gesprächen oder Gruppen weitergeben kann.
No. 79
ich eine mitfühlende, hilfsbereite, kommunikative, kreative und selbstbestimmt lebende Frau bin.

No. 80 bis No. 100 !
Ich bin stolz darauf, …
No. 80
ich mir meinen Traum vom eigenen Verlag erfüllt habe.
No. 81
ich 2021 mein erstes Ratgeber-Buch: START INS LEBEN. Erfolgreich auf eigenen Füßen veröffentlich habe
No. 82
in den letzten Jahren weitere Bücher mit Esssys und Geschichten von mir erschienen sind und noch weitere folgen werden.
No. 83
ich das UMANIVERSUM als Ort all meiner Fähigkeiten und Talente gefunden habe.
No. 84
ich schon vielen Menschen mit meinen Ideen und Hinweisen bei der Lösung ihrer Probleme oder Herausforderungen helfen konnte.
No. 85
mir die Ideen zu neuen Projekten und Bücher nicht ausgehen und meine Kreativität immer wieder neue Blüten trägt.
No. 86
ich auch mit fast 60 meiner Neugier nach neuen Herausforderungen folge.
No. 87
ich regelmäßig jede Woche Pilates praktiziere, um meinen Körper fit zu halten.
No. 88
im letzten Jahr, 2023, aus meiner Liebe zur Fotographie das wunderbare Buch 1 von 365. Jeden Tag ein Bild entstanden ist
No. 89
ich mittlerweile so oft es geht an meinen Lieblingsschreibort nach Sassnitz fahre.
No. 90
ich jede Woche mindestens einmal meinen inneren Künstler mit einen Besuch im Theater oder Kino verwöhne.
No. 91
ich auf meinen Körper höre und auf meine Ernährung achte, d.h., dass ich Alkohol, Weizen, Industriezucker und Kuhmilchprodukte meide, weil ich weiß, dass er das nicht mag.
No. 92
ich der Alternativmedizin vertraue und genügend homöopatische und andere Heilmittel kenne, um meinen Körper präventiv vor Krankheiten zu schützen.
No. 93
ich die Heilkunst des Jin Shin Jyutsu gelernt habe, um mich selbst und andere strömend im Körpersystem zu balancieren.
No. 94
ich mich dem lebenslangen Lernen verbunden fühle und somit mein Geist immer wieder mit neuem Wissen versorgt wird.
No. 95
ich gelernt habe, im Hier und Jetzt mein Leben zu leben.
No. 96
ich die Möglichkeit habe, anderen Autoren in meinem Verlag eine Plattform für die Veröffentlichung ihrer (Herzen-)Bücher bieten zu können.
No. 97
ich mit meinen graphischen Fertigkeiten schon weitere Bücher gestaltet habe und die Autoren mit meinen Gestaltungsentwürfen und Covervorschlägen mehr als zufrieden waren.
No. 98
ich immer wieder in irgendeiner Form ehrenamtlich tätig bin.
No. 99
ich an meiner Vision eines gelebten WIR in einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten, an einem schönen Ort mit viel Kontakt und in Einklang mit der Natur, mit allen Generationen zusammen, dranbleibe und die Hoffnung, diesen Ort zu finden, um dort mit anderen zusammen zu leben, nicht aufgebe.
No. 100 !
egal wie oft ich am Boden lag – nach emotionalen Verlusten, gesundheitlichen Schicksalsschlägen oder Karriereknicks – ich wie ein Stehaufmännchen mich jedes Mal wieder aufgerappelt habe, neue Lösungen fand und bis heute weitergemacht habe. Denn mein Lebensmotto lautet: Geht nicht, gibts nicht!

Ich danke nochmals Lorena Hoormann für die wundervolle Gelegenheit, hier über meine 100 Dinge, auf die ich stolz bin, zu schreiben.
Ich freue mich sehr, wenn du mir bei diesem Blogartikel einen Kommentar hinterlässt.
Das hilft mir sehr. So finden mehr Menschen den Blog und können von den Themen profitieren.
(Hab keine Scheu zu kommentieren. Denn nur dann nimmt Google und Co diesen Artikel in seinen Algorithmus auf und bietet ihn auch anderen an.)
Wie immer freue ich mich über deine Rückmeldung. Ich wünsche ich dir eine wundervolle Zeit.
Das 14. Türchen im Blog-Adventskalender
In zehn Tagen ist schon Heiligabend. In diesem Jahr rast die Zeit so schnell und hopp hopp, schon steht der Weihnachtsmann bei manchem vor der Tür und lässt die Kinderaugen leuchten.
Hast du schon alle Geschenke zusammen, schon die Weihnachtspost auf den Weg gebracht? Irgendwie ist es jedes Jahr das Gleiche. Erst denkt man, es ist ja noch lang hin bis zum Weihnachtsfest und dann will alles noch ganz schnell vollendet, gebacken, sortiert, abgeschickt, verpackt oder gekauft werden.
Heute möchte ich dich einladen, zwischendrin innezuhalten, dich entspannt bei einem Tee oder Kaffee, mit oder ohne Plätzchen, zurückzulehnen und dich auf meine kleine 4-Wort-Story einzulassen. Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen.

Vor ungefähr zehn Jahren schickte mir eine Freundin jeden Morgen vier Worte zu und bat mich, ihr mit diesen Worten eine kurze Geschichte zu schreiben. Das war für mich eine große Herausforderung, denn ich war damals fest davon überzeugt, dass ich gar nicht schreiben könne. Jeden Abend schickte ich sie ihr als kleine Bettgeschichte. Es wurde unser kleines Ritual zum Innehalten. Heute kann ich mir ein Leben ohne Schreiben gar nicht mehr vorstellen. Vielleicht macht dir diese kleine Geschichte Mut, es einfach auch einmal auszuprobieren. Lass dich gerne davon inspirieren.

Eine 4-Wort-Story

Immer wenn ich in meiner Erinnerung in meine Kindheit zurückkehre, sehe ich sie vor mir: Königin Beatrice, wie sie sich mit ihren langen dünnen Fingern durchs Haar streicht, welches in leichten Wellen goldbraun bis auf ihre Hüften fällt.
Sie war die Lieblingstante meiner Freundin Annabel, die mit mir in die gleiche Klasse ging. Annabel hatte mir schon viel aus dem fernen Land erzählt, aus dem sie und ihre Mutter geflohen waren, doch nie warum.
Dort gab es wildwachsende übergroße Bäume bis in den Himmel und deren Äste waren alle miteinander verbunden. Es gab nur ganz wenige Stellen, wo man direkt von der Erde aus ein Stückchen Himmelsblau sehen konnte. Doch Annabel hatte schon früh gelernt, auf ihre ganz eigene Art in die höchsten Spitzen der Bäume zu klettern, somit hatte sie immer den schönsten Ausblick in den Himmel und über das ganze Land. Die Landschaft war berauschend. Von dort sah sie den schönen Palast, den ihr Großvater aus Liebe zu seiner Frau erbauen ließ. Der Palast hatte 8 Türme und jeder hatte eine eigene Farbe und Form. Sie waren in alle 8 Himmelsrichtungen ausgerichtet und durch eine Lichtmauer mit den Hüter der Kräfte der Richtungen verbunden.
Der alte König hatte schon vor vielen Jahren seine Macht an seine älteste Tochter Beatrice übergeben, da er sich ausschließlich um seine Frau kümmern und sie verwöhnen wollte. Seitdem hatte sich vieles im Land der Berge voller Bäume gewandelt. So wohlwollend und mitfühlend der König sein Land regiert hatte, waren nun noch die musischen Kräfte von Königin Beatrice dazugekommen. Immer wenn sie anfing, Lieder zu singen, fingen die Pflanzen überall an zu tanzen und zu wachsen. Es entstanden immer mehr neue Sorten und das ganze Land war herzensüberfüllend am Blühen und Strahlen.

Cecile, die Mutter von Annabel und kleinere Schwester von Beatrice hatte das Gefühl, dass sie gar nichts zu dieser Schönheit beizutragen hätte, denn sie war ja immer nur kletternd in den Bäumen unterwegs. Doch dann begegnete sie Gabriel. Beatrice hatte ihn aus Europa ins Land der Berge voller Bäume geholt. Er war der jüngste Biologieprofessor an der Universität in Rom und sollte Beatrice dabei helfen, all die Pflanzen in ihren Wäldern zu bestimmen.
Jeden Morgen ging er mit seiner Kamera und seinen Büchern los in die Wälder und war überwältig von all der Schönheit und Pracht, die er sah. Cecile war wie so oft alleine in den Astkronen der Bäume unterwegs und als er an diesem golden schimmernden Sommertag gerade versuchte, einen Blick in den Himmel zu werden, trafen sich ihre Augen.
Er sah das schönste funkelnste Grünblau, was er je gesehen hatte und der Augenblick blieb stehen. Er war so verzaubert, dass er nicht darauf achtete, wo er hintrat und so stolperte er über eine Luftwurzel und fiel hin. Cecile, die das sah, ließ sich an einer langen Liane vom Baum herab und eilte ihm zu Hilfe. Um sie herum strahlte das goldene Licht und der gesamte Boden war so übervoll mit wundervollen und heilenden Pflanzen – Minze, Myrrhe, Salbei, Lavendel, Vergissmeinicht – es duftet so betörend.
So saßen sie in diesem Reigen von schöner Natur, verbunden miteinander und ahnten nicht, dass dieser Moment ihr Schicksal werden würde. Denn Gabriel erinnerte sich auf einmal, was er sich in frühen Jahren vor seinem Beginn des Studiums in Rom einst geschworen hatte. Er wollte gutes für die Welt tun, doch er hatte damals noch keine Idee was es sein könnte.

Nun in diesem Schauspiel von Blühen und Wachsen wusste er, was er entwickelt wollte: ein Zaubergemisch in dem all diese Gerüche und Heilkräuter für jeden Menschen zugänglich wären. Er begann von jeder Sorte jeder Pflanze ein Teil mit sich zu nehmen und begann in seinem Labor, diese auserlesende Sammlung zu mischen.
Er nannte dieses Zaubergemisch Cecila, nach der Frau, die ihn so verwunschen hat, dass er sich in ihrer Gegenwart immer in Zeit und Raum verlor. Er überlegt, wie er dieses Zaubergemisch mit all seinen heilsamen Gaben allen Menschen zugänglich machen könnte. In seinem Studium hatte er gelernt, dass die Aufnahme über die Mundhöhle eine der effektivsten Möglichkeiten war, Dinge dem Körper zuzuführen. Mit einem kleinen Tiegel, der das Zaubergemisch enthielt, ging er zu Cecile, um sich mit ihr zu beraten.
Nachdem er ihr ausführlich alle seine Visionen erzählt hatte und sie die Creme probiert hatte, war Cecile außer sich vor Begeisterung und Freude darüber, was sie gehört hatte. Sofort wollte sie mit Gabriel zu ihrer Schwester eilen, um ihr diese neue Idee zu verkünden.
Doch Beatrice war gar nicht erfreut zu hören, dass Teile und Pflanzen ihres Landes abgeschritten werden sollten. Sie wollte alles so ursprünglich erhalten wie es war. Sie war schon alleine nur über die Idee so erboßt, dass sie Cecile mit ihrer neuen Liebe Gabriel des Landes verwies. So kamen sie nach Europa.

Gabriel nutzte all sein neues Wissen und entwickelte für seinen Arbeitgeber eine neue Zahnpasta. Sein Traum von einem Zaubergemisch ging zwar damit nicht in Erfüllung, doch besser mit einer Kräuterzahnpasta für die Heilung von Menschen sorgen, als gar nichts…
Mit Cecilia war auch ihre kleine Tochter Annabel mit nach Deutschland gekommen. Annabel war das Kind einer unüberlegten Nacht und bis auf Beatrice und dem alten König wusste niemand, dass es sie überhaupt gab.
Als sie geboren wurde, durfte sie sich im Königreich nur in den Türmen aufhalten und niemals in die Berge voller Bäume gehen. Niemand sollte von diesem Geheimnis hinter den Königsmauern erfahren.
Für Annabel war die Flucht nach Deutschland eine Befreiung. Hier durfte sie alles. Sie war frei und es gab so vieles für sie zu entdecken. Das einzige was sie vermisste, war die Liebe ihrer Großeltern und ihre Lieblingstante Beatice mit ihren schönen Gesängen.

Cecile konnte es kaum mit ansehen, wie Annabel abends heimlich in ihre Kissen weinte, aus Heimweh zu ihrer Familie. Irgendwann nahm sie all ihren Mut zusammen und schrieb einen Brief an ihre Schwester Beatrice, indem sie ihr den Zustand von Annabel beschrieb und sie bat, nach einer Lösung für alle zu suchen.
Einige Monate später war es ein großer Moment als Post aus dem Land der Berge voller Bäume kam. Beatrice hatte beschlossen, dass sie sich dieses ferne Europa mit eigenen Augen anschauen will und im Sommer nach Deutschland käme.
So kam es, dass ich damals die Bekanntschaft mit Königin Beatrice, der Lieblingstante meiner Freundin Annabel machte. Nie habe ich eine schönere bezaubernde Frau gesehen und jedes Wort, welches sie sprach, war wie ein Lied, die wie eine Melodie durch die Straßen zog. Die Menschen öffneten ihre Herzen, fielen sich in die Arme und auch die Pflanzen fingen an zu tanzen.
Am letzten Abend ihres Besuches gab Cecile zu Ehren ihrer Schwester einen öffentlichen Empfang. Es kamen so viele Menschen in ihren Garten und das erste Mal war auch Gabriel mit dabei. Beatrice nahm ihn zur Seite und sagte zu ihm: „jetzt verstehe ich deine Vision“ und gab ihm die Erlaubnis, sich aus dem Land der Berge voller Bäume jene Pflanzen zu nehmen, die er für seine Zahnpasta bräuchte, denn damit würde sich die Verbindung beider Völker stärken und die Trennung heilen.
Gabriel sah sie überrascht an: „Das würdest du tun?“ und Beatrice antwortet: „Für meine liebste Annabel, doch vor allem auch für das liebevolle Miteiander aller Menschen würde ich alles tun“.
Mittlerweile lebt Annabel wieder im Land der Berge voller Bäume. Doch jedes Mal wenn ich mir die Zähne putze muss ich an sie und ihre Großmutter, Königin Beatrice, denken.


Wenn du Lust auf noch mehr 4-Wort-Story hast, findest du weitere Storys hier in meinem Blog oder in meinem Buch.

Türchen 14 – eine Haiku-Trilogie
Zum Schluss habe ich noch ein kleine Haiku-Trilogie aus der Schreib-Kreativ-Challange von Susanne Heinen für dich – einfach weil alle drei Bilder so wundervoll sind und ich mich nicht für eins von ihnen entscheiden konnte 🙂



Ich wünsche dir eine lichtvolle Zeit.
Dies ist ein Blogbeitrag im Rahmen des Blog-Adventskalenders 2023. initiiert von der wunderbaren Susanne Heinen. 24 magische Tage voller inspirierender Geschichten, kreativer Ideen und festlicher Stimmung.

Diesen Blogbeitrag widme ich meinem Papa, der heute 85 Jahre alt wird. Lieber Papa, von Herzen alles Liebe dir.

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