„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er aus dem Unbekannten entsteht …

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er die Aufmerksamkeit erregt …

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er im Hier und Jetzt geschieht …

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er aus dem Vertrauen schöpft …

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er zum Seelenkern führt …

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er in der Tiefe für alle und alles Gutes bringen will …

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er sich ganz freiwillig ohne List und Tücke zur Verfügung stellt…

Die meisten lernen in ihrer Kindheit, die guten Werte von Sicherheit und kontrolliertem Handeln kennen.

Das abgesteckte Feld, so ist es richtig, so passt alles gut zusammen. Es kann auch sehr beruhigend sein, zu wissen, wie sich Dinge entwickeln, sich danach zu richten, wie es bisher immer war. Da ist das abgesteckte Feld, die angenehme „Komfortzone“.

Doch was ist, wenn ich innehalte und mich aufmache für die magischen Zufälle des Lebens? Was ist, wenn der „Zufall“ mir das bringt, was für mich wirklich bestimmt ist? … mir das bringt, was meine Seele hier erleben möchte? … mir das bringt, woran meine Seele wachsen will? Und was ist, wenn es so ganz anders ist als das, was ich dachte? Was ist, wenn es so gar nicht in das normale Sein mit den anderen oder in meinen bisherigen Lebensrhythmus hineinpasst?

Dann beginnt was Neues. Bin ich bereit mich darauf einzulassen, meinen mir so wohl vertrauten Tellerrand, mein „Komfortzonensofa“, zu verlassen?
Ich mag da das Bild der fliegenden Untertasse, auf der ich im großen Universum unterwegs bin. Solange ich in der Mitte von ihr sitze, habe ich alles unter Kontrolle, ich kann bis zu ihrem Tellerrand schauen, habe alles im Blick. Ich steuere problemlos durch meine Lebensgalaxie.

Das ist der Traum, doch in der Realität ist die Lebensgalaxie nie ruhig, alles ist in Bewegung, im ständigen Wandel, die Tasse beginnt immer wieder zu schaukeln, der Tellerrand bekommt Dellen.

Irgendwann stelle ich fest, ich habe die Wahl: ich kann in der Mitte meines Tellers im bekannten Terrain sitzen bleiben und die chaotischen Wellen, die meine Untertasse treffen, ignorieren oder ich kann direkt zum Tellerrand gehen und mich dem, was ist, aktiv stellen.

Im Laufe meines Lebens bin ich immer mehr zur vertrauenden „Zufalls“empfängerin geworden. Ich laufe gerne an meinem Tellerrand entlang und halte meine Augen offen, bin bereit, den mir „zufallenden“ Gelegenheiten wach und freudig die Hand zu reichen. Und schon so manches Mal ist mir etwas „zugefallen“, was mir auf den zweiten Blick oder einem Umweg großes Glück brachte. Oft war der „Zufall“ auch als kleines im ersten Moment Angst einflößendes Gespenst oder als Stolperstein verpackt, meist folgte dem „Zufall“ ein Sprung ins Unbekannte, über den Tellerrand hinaus.

Erstaunlich finde ich immer wieder, dass ich trotz meiner vielen (zum Teil waghalsigen) Sprünge ins Nichts mir meine Untertasse nie verloren gegangen ist. Im Gegenteil, sie ist immer weiter gewachsen.