4-Wort-Story: Leuchtbuchstaben, Rotkäppchen, Anfängerkurs, Dosenöffner

4-Wort-Story: Leuchtbuchstaben, Rotkäppchen, Anfängerkurs, Dosenöffner

Im letzten Sommer hatte ich mir vorgenommen, mal wieder etwas ganz verrücktes zu tun. Seit Jahren lebte ich so in meinem Trott und die Tage vergingen einer nach dem Anderen, ohne dass wirklich etwas Neues passierte. Sie waren einfach nur routiniert unspektakulär, so wie ich es nie haben wollte. Doch wie bewegt man sich aus seiner Sicherheitskomfortzone, ohne dass einem gleich die Angstattacken Schweißperlen unter die Achseln treiben?

Mein inneres Selbst hatte es schon oft in großen Leuchtbuchstaben in meine Träume geschrieben: Trau dich, geht raus aus deinem Mauseloch, du hast so viel zu bieten, verschenke dein Wissen und deine Talente, zeig dein Scheinen. Doch wie denn, wenn da immer wieder dieser blöde Kritiker im Wolfsgewand unterwegs ist und mich kleines Rotkäppchen fressen will?

Wie oft hatte ich dieses Märchen als Kind gelesen und wie oft habe ich schon darüber nachgedacht? Im Märchen siegt Rotkäppchen. Doch wo ist denn mein mich rettender Jäger, wo ich meine mich beschützende Großmutter? Und das Leben ist doch kein Märchen. Ich wollte wirklich etwas ändern.

Mutig machte ich mich auf die Suche. Es musste doch möglich sein, sich selbst sein Leben so zu kreieren, dass es frei ist von der Angst zu versagen oder nicht gut genug zu sein. Als ich durch das Programm der Volkshochschule blätterte, fand ich genau das Richtige: Anfängerkurs im Glücklich sein. Ich meldete mich sofort an. Er sollte schon am darauffolgenden Wochenende beginnen. Das liebe ich, wenn die Dinge ganz spontan und zeitnah stattfinden.

Wir waren 12 in der Gruppe. Eine ganz buntgemischte Truppe. Bei der Vorstellungsrunde war ich über die Vielfalt der Motivationen, diesen Kurs zu buchen, sehr überrascht. Manche wollten nur über das Glücklich sein philosophieren, einige waren ganz konkret danach auf der Suche und dann gab es noch diejenigen, die einfach den Titel interessant fanden und aus purer Lust und Freude am Glücklich sein teilnehmen wollten.

Nach dieser Runde begann der Kurs auf ganz ungewöhnliche Weise. Auf einem Tisch standen 20 verschlossene Dosen. Hella, die Kursleiterin, lud uns zu einem Experiment ein. Jeder sollte sich eine Dose aussuchen. Sie waren alle unterschiedlich groß, in unterschiedlichen Farben, mit Rillen oder ohne, mit Bildchen oder ohne, manche waren ganz leicht, andere ganz schwer, manche gaben Klappergeräusche oder andere Klänge von sich, wenn man sie hin und her bewegte – 20 Dosen – jede anders, alle einzigartig und doch hatten sie eines gemeinsam: Sie waren allesamt verschlossen.

Hella lief um uns herum und sagte: So sind wir auch, in uns verschlossen, und mein Ziel ist es, euch in den nächsten Wochen dabei zu begleiten, wenn ihr dabei seid, euren ganz persönlichen Dosenöffner zu finden. Manchmal muss man dazu die Büchse der Pandora öffnen, doch wie die meisten von euch bestimmt wissen, zum Schluss kommt aus ihr die Hoffnung.

Und so machten wir uns ans Werk und ich kann nur sagen, nachdem aus meiner Büchse der Pandora alle Schatten gewichen waren, fand ich die Hoffnung und nun mache ich ständig verrückte Dinge und bin glücklich in meinem Leben.

 

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„bevor wir gehen“

„bevor wir gehen“

am abend auf einer virtuellen bühne

20 frauen von ganz jung bis schon sehr alt

miteinander verbunden durch die dunklen blaupausen die in den generationsadern weiter

pulsieren

die geschichten wollen raus in die welt

wollen heilen

die jungen reichen den alten herzensbrücken

um zu verstehen

um zu begreifen warum ihre mütter und väter so waren wie sie sind

alle haben etwas zu erzählen

scham trauer wut ohnmächtiges schweigen wirkt

fällt auf neu gepflügten boden jugendlicher neugier

oasen von erlebten verwirrungen

jeder tropfen für sich allein

im klangspiel des sich zeigen wollens

zusammenfließend in den großen ozean des verzeihens

erleichterung auf beiden seiten

berührend nachdenklich

ein grossartiges projekt

umgesetzt von weisen frauen

möge diese aufführung landesweit noch auf vielen bühnen in echtzeit zu erleben sein

und menschen ermutigen bereichern begeistern

Punkt.

weitere Informationen zum Projekt unter: www.bevorwirgehen.org

Der Zufall.

Der Zufall.

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er aus dem Unbekannten entsteht …

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er die Aufmerksamkeit erregt …

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er im Hier und Jetzt geschieht …

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er aus dem Vertrauen schöpft …

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er zum Seelenkern führt …

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er in der Tiefe für alle und alles Gutes bringen will …

„Der Zufall ist immer kraftvoll“ … weil er sich ganz freiwillig ohne List und Tücke zur Verfügung stellt…

Die meisten lernen in ihrer Kindheit, die guten Werte von Sicherheit und kontrolliertem Handeln kennen.

Das abgesteckte Feld, so ist es richtig, so passt alles gut zusammen. Es kann auch sehr beruhigend sein, zu wissen, wie sich Dinge entwickeln, sich danach zu richten, wie es bisher immer war. Da ist das abgesteckte Feld, die angenehme „Komfortzone“.

Doch was ist, wenn ich innehalte und mich aufmache für die magischen Zufälle des Lebens? Was ist, wenn der „Zufall“ mir das bringt, was für mich wirklich bestimmt ist? … mir das bringt, was meine Seele hier erleben möchte? … mir das bringt, woran meine Seele wachsen will? Und was ist, wenn es so ganz anders ist als das, was ich dachte? Was ist, wenn es so gar nicht in das normale Sein mit den anderen oder in meinen bisherigen Lebensrhythmus hineinpasst?

Dann beginnt was Neues. Bin ich bereit mich darauf einzulassen, meinen mir so wohl vertrauten Tellerrand, mein „Komfortzonensofa“, zu verlassen?
Ich mag da das Bild der fliegenden Untertasse, auf der ich im großen Universum unterwegs bin. Solange ich in der Mitte von ihr sitze, habe ich alles unter Kontrolle, ich kann bis zu ihrem Tellerrand schauen, habe alles im Blick. Ich steuere problemlos durch meine Lebensgalaxie.

Das ist der Traum, doch in der Realität ist die Lebensgalaxie nie ruhig, alles ist in Bewegung, im ständigen Wandel, die Tasse beginnt immer wieder zu schaukeln, der Tellerrand bekommt Dellen.

Irgendwann stelle ich fest, ich habe die Wahl: ich kann in der Mitte meines Tellers im bekannten Terrain sitzen bleiben und die chaotischen Wellen, die meine Untertasse treffen, ignorieren oder ich kann direkt zum Tellerrand gehen und mich dem, was ist, aktiv stellen.

Im Laufe meines Lebens bin ich immer mehr zur vertrauenden „Zufalls“empfängerin geworden. Ich laufe gerne an meinem Tellerrand entlang und halte meine Augen offen, bin bereit, den mir „zufallenden“ Gelegenheiten wach und freudig die Hand zu reichen. Und schon so manches Mal ist mir etwas „zugefallen“, was mir auf den zweiten Blick oder einem Umweg großes Glück brachte. Oft war der „Zufall“ auch als kleines im ersten Moment Angst einflößendes Gespenst oder als Stolperstein verpackt, meist folgte dem „Zufall“ ein Sprung ins Unbekannte, über den Tellerrand hinaus.

Erstaunlich finde ich immer wieder, dass ich trotz meiner vielen (zum Teil waghalsigen) Sprünge ins Nichts mir meine Untertasse nie verloren gegangen ist. Im Gegenteil, sie ist immer weiter gewachsen.

„bevor wir gehen“

frühlingserwachen

in der erde verborgen für lange zeit

still geruht kraftschöpfend heilend

den richtigen moment erwischen

streben nach licht und leben

sich trauen und neues wagen

weg von hin zu

mit aller kraft sich durch schwarze krumen hindurchgraben

kurz vor dem durchbruch innehalten

ich will raus mich zeigen

erst ganz winzig

atmen lichtschock angst

wie weiter

das licht lockt ruft strahlt

komm zu mir

hierher los trau dich es gibt nichts zu verlieren

doch was wenn die dort das und überhaupt alles nicht geht

versuch es sie werden dich nicht sehen

du bist der weg du bist nicht allein du wirst sehen

nur mut liebes ich bin bei dir

du wirst sehen es lohnt

erinnere dich an frühere zeiten

ganz bald sind wir wieder zusammen

ich reiche dir die hand

lass uns gemeinsam reisen und ins licht tanzen

Punkt.