5 Tipps um “10er Gelegenheiten” zu finden

5 Tipps um “10er Gelegenheiten” zu finden

In meinem Blogartikel „Was ist eine 10er Gelegenheit“ hast du erfahren, was eine 10er Gelegenheit ist. Jetzt möchte ich dir 5 Tipps zeigen, wie du diese 10er Gelegenheiten besser erkennst und bestenfalls deine Chance ergreifst.

Tipp 1: Schreibe täglich deine Gelegenheiten auf

Schaffe dir einen Überblick über deine bisherigen Umgang mit Gelegenheiten. Um 10er Gelegenheiten zu erkennen, ist es hilfreich, dir einen Überblick zu verschaffen, welche Gelegenheiten dir bisher in deinem Leben begegnen und wie du diese ergreifst.
Eine gute Übung, um dir dabei auf die Spur zu kommen und deine Sinne dafür zu schärfen, ist das tägliche Aufschreiben. Setze dich jeden Abend hin, gehe rückblickend durch deinen Tag und schreibe jede Gelegenheit auf. Frage dich vielleicht: Was hast du heute alles erlebt? Gab es zufällige Begegnungen? Hast du deine to do’s alles geschafft? Was ist liegengeblieben? Wie ging es dir körperlich?
Finde dafür die für dich passende Form heraus. Du kannst zum Beispiel dafür ein leeres Heft, einen Block oder eine Datei im Laptop nutzen. Falls du noch keine Idee hast, lass dich gerne von meiner Gelegenheiten-Tagebuch-Vorlage inspirieren und lade sie dir herunter. Wenn du willst, kannst du dieses „Gelegenheiten-Tagebuch“ gleichzeitig mit einem kleinen Dankbarkeitsritual verbinden. Dann schlägst du gleich 2 Fliegen mit einer Klappe.

Tipp 2: Analysiere deine Gelegenheiten

Wenn du Tipp 1 eine längere Zeit praktiziert hast, nimm dir Zeit und beobachte ganz genau, welche Muster sich in deinen bisher ergriffenen Gelegenheiten zeigen. Vergebe nach dem im blog-Artikel vorgestellten Skalenmodell von 1-10 deinen aufgeschriebenen Gelegenheiten die zutreffenden Kategorien. Schaue also, was passiert in deinem Tag ganz regelmäßig wie von allein? Wo musst du dich wie sehr anstrengen, um diese Gelegenheit zu ergreifen? Wie funktioniert dein Alltag, deine Freizeit? Was fällt dir dabei auf? Gibt es tägliche Gelegenheiten in deinem Gelegenheiten-Tagebuch, bei denen immer dieselbe Zahl auftaucht?
Befinden sich alle deiner Gelegenheiten schon im 10er-Status? Wahrscheinlich noch nicht. Das ist ganz normal. Doch dort liegt auch deine Chance. Denn nichts passiert in deinem Leben zufällig. Du hast in jedem Moment die Wahl und so kommen wir zu Tipp 3.

Tipp 3: Verschiebe deinen Fokus

Wenn du den Mustern deiner Gelegenheiten auf die Spur gekommen bist, beginnt hier der nächste Schritt. Verändere deinen Fokus auf die Dinge, die dich umgeben oder die dir begegnen. Das wird dir am Anfang vielleicht nicht leichtfallen, denn wir Menschen lieben uns vertraute Gewohnheiten, die uns Sicherheit und Kontrolle geben. Doch es lohnt sich.
Beginne zum Beispiel einen anderen Weg zur Arbeit zu nehmen oder putze dir mit der anderen Hand die Zähne oder esse ab jetzt zum Frühstück etwas anderes. Stelle dir vor, was du alles noch nie gemacht hast, probiere Dinge neu aus oder tue so als würdest sie noch einmal zum ersten Mal tun. Das hilft dir, deine Aufmerksamkeit neu zu erwecken und kreativ zu schulen. Du wirst erstaunt sein, was du auf einmal alles anderes sehen wirst.

Tipp 4: Finde deine Ziele

Wenn du nicht weißt, was du willst, wirst du auch keine 10er Gelegenheiten sehen und ergreifen. Daher nimm dir die Zeit und frage dich, wohin sich dein Leben in all seinen Bereichen in der Zukunft entwickeln soll. Erforsche deine Ziele und schreibe sie auf. Da alles in deinem Leben miteinander verbunden ist, visualisiere zum Beispiel einen großen Kreis mit 8 Unterteilungen für die Bereiche: Arbeit/Beruf, Beziehung/Kinder, Finanzen, Wohnen, Familie/Freunde, Freizeit/Hobbies, Lernen, Spirit.
Was wünschst du dir in diesen Bereichen? Denke dabei ohne Begrenzungen und so detailliert wie möglich. Erträume dir somit das schönste Bild für all diese Bereiche. Das gibt dir die Möglichkeit, immer wieder in kleinen Schritten auf sie hinzuarbeiten und genau die Gelegenheiten zu ergreifen, die du zu ihrer Erfüllung brauchst.

Tipp 5: Trainiere deinen Gelegenheiten-Muskel

Für das Ergreifen von 10er Gelegenheiten braucht es Training. Denn in den seltensten Fällen fallen einem diese Gelegenheiten einfach in den Schoß.
Daher: Beobachte deine Gedanken. Immer wenn du zum Beispiel Sätze wie: „Das geht nicht“, „Das würde ich nie tun“, „Dafür bin ich zu alt“ „Das lohnt sich ja doch gar nicht“ oder „Das können andere besser“ in dir hörst, sei achtsam! Denn dahinter könnte sich eine 10er Gelegenheit verstecken. Aus eigener Erfahrung kenne ich diese Sätze und mein Zauber-Mantra heißt in solchen Fällen oft: „Scheiß egal, ich mach es trotzdem.“ Damit trainierst du deinen MUT-Muskel. Zur Vorbereitung kannst du dir auch vorab kurz eine Pro- und Kontra-Liste überlegen. Zum Beispiel: Was wäre das Schönste und Schlimmste, wenn ich es einfach tun würde? Oder: Was wäre das Schönste und Schlimmste, wenn ich es nicht tun würde. Damit kannst du leicht feststellen, ob sich diese Gelegenheit wirklich für dich lohnt.

Fazit

Du kannst jeden Tag daran arbeiten, das Level deiner Gelegenheiten zu erhöhen, indem du dir Zeit fürs Aufschreiben des bisher Erreichten nimmst, deine Aufmerksamkeit schulst, deinen Fokus auf neue Möglichkeiten des Handelns ausrichtest, somit immer wieder kleine Schritte zum Erreichen deiner langfristigen Ziele gehst und deinen Muskel für Veränderungen trainierst.
Über kurz oder lang werden dadurch dir immer schönere Gelegenheiten begegnen und du wirst immer mutiger sein, sie auch zu ergreifen. Ich wünsche dir dabei viel Glück und denn schon Leonardo da Vinci sagte: „Mut wird immer vom Leben belohnt“.

 

Gelegenheiten-Tagebuch

Wandlungssicherheit

Wandlungssicherheit

Wandel ist für mich das einzig Sichere.

Ob Phönix aus der Asche oder von der Raupe zum Schmetterling – immer wieder geht es um das Vergängliche: Keine Zelle in mir ist mehr die, die sie noch vor Zeiten war. Doch sich dem Wandel bedingungslos hingeben? Das schien mir früher nicht möglich. Und auch heute gibt es Tage, da will ich an altvertrautem, liebgewonnenen festhalten, da hänge ich in der Vergangenheit herum, die ja nun wirklich schon alter Käse ist und vertrödle damit meine Zeit.

Das ist dann wie Schattenboxen. Ich kämpfe gegen unsichtbare Dämonen, ein so sinnloses Unterfangen, ich weiß, und doch falle ich immer wieder ab und zu auf diese kleinen Monster rein. Doch die Zeiten dort sind kürzer geworden. Sie haben mich nicht mehr im Griff. Als Kriegerin des Lichts biete ich ihnen meine Stirn.

In meinem Leben habe ich schon viele Wandlungen durchlebt. Große und kleine, die mich zu der werden lassen haben, die ich heute bin und die mich heute tragen: bei denen ich alte (fremde und mich erdrückende) Mäntel oder anerzogene Teile vom Gesellschaftskorsett abgelegt habe – Zwiebelschale für Zwiebelschale sich das Schattenboxen in Lichtdenken wandelte.

Wovor ich Angst habe, da geht mein Weg lang. Da entdecke ich Neues, in mir und auch im Außen, dort verwandelt sich Dunkles in Licht. Das „geht nicht, gibt’s nicht“-Gen gepaart mit einer großen Mütze voll Mut, trage ich schon lange mit mir. Es hält mich wach und in Trapp.

Mir fällt ein Zitat von van Gogh ein, welches mich schon seit vielen Jahren dabei begleitet: „Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut, immer wieder etwas zu riskieren.“

Ein Ohr würde ich mir deswegen nicht abschneiden wollen, doch mein Mut-Gen spitzt bei diesen Worten immer wieder die Ohren.

Mein Lebenslauf liest sich wie ein bunter Teppich. Ein stetes Suchen, Finden, Weiterziehen.
Heute fragte mich eine Frau, ob ich mit meinem Jobhopping jemals Probleme gehabt hätte. Ich schüttelte den Kopf. Für mich ist es eine große Bereicherung. Ich habe schon in so vielen unterschiedlichen Bereichen und Firmen gearbeitet, dass ich für viele Arbeit- oder Auftraggeber der perfekte Springer bin. Ich mag keine Routine, auch ein Grund, warum ich so vielseitig umtriebig bin, denn mit jedem Neubeginn wandelt sich etwas in mir.

Für mich ist das stete Unstete so normal wie für manch andere der sonntägliche Gang in die Kirche. Das einzig beständige in meinem Leben ist wohl meine räumliche Verortung – da kann ich über 50 Jahre Berlin mit nur 3 Umzügen vorweisen.

4-Wort-Story: Neuanfang, Seiltänzer, Freiluftkino, Cocktail

4-Wort-Story: Neuanfang, Seiltänzer, Freiluftkino, Cocktail

Blatsch! Die rote Flüssigkeit rinnt in zarten Linien über die Wand. Gleich hat die erste Ader den Rahmen des Bildes erreicht. Sie schaut von weitem zu. Unwillig einen Schritt zu tun. Dann ist es eben versaut das Bild. Sie konnte es sowieso schon lange nicht mehr leiden. Und vielleicht gefällt es mir danach ja wieder.

Sie nimmt den nächsten Farbbeutel und zielt auf die gleiche Wand nur etwas seitlicher. Umso mehr Chaos dort entsteht, umso mehr zündelt eine kleine Welle von Kribbeln in ihrem Bauch. Das fühlt sich gut an. Sie wird immer mutiger. Den nächsten Beutel zielt sie direkt auf das Bild. Ein Original von Ledani. Den hatte er ihr zu ihrem Einzug in das Haus geschenkt. Der muss teuer gewesen sein. Das ist lange her. Heute ist es ihr egal. In der Nacht hatte sie ihre Sachen, nur die, die ihr wirklich wichtig waren, in zwei Koffer gepackt.

Seit sie innerlich beschlossen hatte, ihn zu verlassen, hatte sie auf den richtigen Moment gewartet. Jetzt war er da. Fredo war auf Dienstreise und ahnte wahrscheinlich gar nicht, was hier gerade vor sich ging. Er war immer so fürsorglich ihr gegenüber. Es wird ein Schock für ihn sein, da ist sie sich sicher. Doch sie kann nicht mehr. Sie fühlt sich wie in einem goldenen Käfig. Dieser Neuanfang würde für sie zwar nicht einfach sein, doch jetzt oder nie. Sie wusste, dass wenn sie den Absprung nicht schaffte, wäre sie verloren. Dann versiegt auch noch das letzte bisschen Leben in ihr. Dann hat sie ihre Seele an den Teufel verkauft.

Als sie sich kennengelernt hatten, war sie so fasziniert gewesen von seiner Ordnung, seiner Struktur, seinem in sich ruhen. Er wusste immer eine Lösung, auf alles. Sie lebte bis dahin immer am Rande des Abgrundes. Nie sicher. Nie wissend, in welcher Stadt, in welchem Bett, in welchem Arm sie abends sich schlafen legen würde. Nie wissend, ob sie am Morgen noch Geld für einen Kaffee hätte. Jahrelang tingelte sie mit einem kleinen Zirkus durch die Gegenden, schon als Kind war sie in der Revue ihrer Eltern als kleine verzaubernde Seiltänzerin aufgetreten.

Doch so schön dieses Leben auch war, hatte es auch eine andere Seite. Nie hatte sie genügend Zeit Freunde zu finden. In der Schule war sie immer die Außenseiterin, die nur für ein paar Tage oder wenn es gut lief für einige Wochen in derselben Klasse war. Fahrendes Volk ohne Wurzeln. Sie war es gewohnt, immer nur auf sich selbst gestellt zu sein. Fredo war der erste, der sie heilen konnte von ihrer Gier, sich nicht anpassen zu müssen, ihrer unbändigen Sehnsucht, immer den Himmel über sich spüren zu wollen.

Er hatte das Schlafzimmer extra für sie in das Zimmer des Hauses verlegen lassen, in dem sie über ihrem Bett durch ein Dachfenster in den Himmel schauen konnte. Und er hatte ihr den Job als Kartenverkäuferin im Freiluftkino besorgt, damit sie an der frischen Luft sein konnte, immer abends, so wie sie es liebte.

Doch so sehr sie sich bemühte, sie schaffte es nicht, sich für seine Freunde zu öffnen. Und Freunde hatte Fredo viele. Sie freuten sich alle so sehr für ihn, für seine neue schillernde Freundin, die so anders war, als all die vorherigen. Früher gab er öfter Feste, seine Tür stand für seine Freunde immer offen. Doch in letzter Zeit kamen sie oft einfach abends nur kurz auf einen Cocktail vorbei und gingen, wenn sie aus dem Kino kam.

So hatten sie sich in der letzten Zeit gemeinsam immer mehr einsam und langsam auseinanderdriftend ihre Beziehung arrangiert. Der Zauber des Anfangs war vorbei. Er suchte ein glamouröses Aushängeschild und sie schien perfekt für ihn, doch sie wollte nicht sein Schmuckstück sein. Sie wollte Leben, Lachen, Lieben, trunken vor Freude, die Menschen mit ihren Kunststücken beglücken. Im Kino verkümmerte sie nur immer mehr, genauso wie zu Hause. Sie genoss es zwar, immer die neusten Filme gesehen zu haben, doch das war kein Ausgleich zu den gedankenlos fordernden Besuchern.

Sie muss gehen. Jetzt sofort. Sie holt die beiden Koffer, legt den Schlüssel auf den Tisch und sieht sich noch ein letztes Mal um. Sie hat es probiert. Darauf ist sie stolz. Doch sie will nicht länger wider ihre Natur leben. Sie zieht die Tür hinter sich leise ins Schloss. In den Straßen hatte sie in den letzten Tagen überall die Ankündigung des Roncalli gelesen.

 


 

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