Sicht weisen(n): Rede an die nächste Generation Z

Sicht weisen(n): Rede an die nächste Generation Z

Die Tradition der Schulrede

 

In meiner Arbeit in einer freien Schule begegnen mir jeden Tag eine Vielzahl von jungen Menschen. An manchen Tagen habe ich Zeit, mir das Treiben auf dem Schulhof anzuschauen und diese jungen Menschen in ihrem Treiben und Tun zu beobachten.

Vor allem beobachte ich gerne diejenigen, die in dem jeweiligen Jahr ihr Abitur absolvieren werden. Denn für sie ist es das letzte Jahr, bevor sie ihre Flügel ausbreiten und danach in einen neuen Lebensabschnitt durchstarten. 

In Amerika gibt es eine Tradition, bei der zum Abschluss des Studiums den Absolventen eine Rede gehalten wird. Oftmals werden dazu bekannte Persönlichkeiten oder Schriftsteller:innen geladen, weil man hofft, dass diese besonders gut über das Leben Bescheid wissen.

Im Saarland wurde 1999 diese Tradition wieder aufgegriffen – hat doch die Schulrede in Deutschland eine lange Tradition bis zurück ins 18. Jahrhunder. Seitdem haben verschiedene Persönlichkeiten und Schriftsteller:innen, wie zum Beispiel Juli Zeh, Raoul Schrott, Feridun Zaimoglu und Herta Müller, eine Rede an die nächste Generation gehalten.

2023 hatte Julia Schoch die Ehre, eine Rede an die Abiturient:innen in Saarland zu halten und hat in dieser folgendes unter anderem gesagt:

 

» Stürzen Sie sich vor allem in die Liebe.
Verschwenden Sie sich. Sparen Sie sich und Ihre Gefühle nicht auf.
Seien Sie nicht pragmatisch, seien sie nicht zaghaft und vor allem nicht zynisch.
Seien Sie großzügig und mutig,
wenn es um die Angelegenheiten des Herzens geht. «  

 

Inspiriert von dieser Tradition startete ich ein Experiment und schrieb selbst eine Rede an die nächste Generation: Z. 

 

 

 

Meine Rede an die nächste Generation Z

Willkommen im Zeitalter des Wassermanns, der großen Zeitenwende.

Ihr steht am Beginn einer neuen Zeit, die in den nächsten 200 Jahren wirken will. Herzlichen Glückwunsch.

In den letzten 200 Jahren wurde viel erforscht, experimentiert und die Resultate haben nicht nur wissenschaftliche Höchstleistungen und Reichtum gebracht, sondern auch viel Leid und Zerstörung verursacht.

Der Mensch hat sich über die urheiligsten Gesetze gestellt und Großmutter Erde beschert uns derzeit die Quittung.

Der Klimawandel, das sich gegenseitige Bekriegen aus Macht- und Geldgier, das Ungleichgewicht von Arm und Reich ist Kapitalismus in höchster Blüte.

Das urheilige Gesetz vom Gleichklang des Gebens und Nehmens wurde bis ins Unermessliche missbraucht.

Doch auch das ist aus dem Blickwinkel der jahrtausendelangen Evolution im Geschichtsrad nur ein winziges Sandkorn der Zeitgeschichte.

Daher regt euch nicht über euer Erbe auf, sondern packt es an, macht es anders und verbindet euch wieder mit dem großen Ganzen.

Der Schlüssel liegt im WIR, im gemeinsam in Einklang mit allen Welten und Menschen friedlich leben.

Doch der Weg zum WIR verläuft nur über den Weg zu dir. Solange du mit dir nicht im Reinen bist, nicht die volle Verantwortung für all dein Tun und Nichttun übernimmst, sondern die Ursache für Entscheidungen und Missstände im Außen suchst, du nicht weißt, wer du wirklich bist, du deinen inneren Diamanten noch nicht gefunden hast, werden deine Versuche immer wieder fehlschlagen.

Daher mach dich auf die Reise, geh in die Natur, befrage die Bäume und Tiere, höre auf dein Herz. Sie sind deine Wegweiser, wissen, was zu tun ist, im Hier und Jetzt.

Wir sind alle miteinander verbunden. Du bist Ich und Ich bin du. Alles andere ist eine Illusion. Wir werden die Erde nur im Miteinander gemeinsam erhalten.

Daher überwinde deine Ängste, entdecke das Schöne der Andersartigkeit im Anderen, verschwende dich und deine Zeit in das liebevolle Miteinander.

Das Zeitalter der Entscheidungen aus Kopf und Verstand ist vorbei. Nun beginnt das Zeitalter der bedingungslosen Liebe zu allem.

Denn nur im WIR werden wir überleben. Wir sitzen alle im selben Boot. Geh mutig voran, lass dich nicht von den alten Macht- oder Giergedanken leiten, sondern frage dich immer: Ist es zum Wohle aller? Ihr seid genau die, die wir für diese große Zeitenwende brauchen.

 

 

 

Das ist der Rede erster Teil. Sie ist noch nicht zu Ende. Sie webt sich jeden Tag ein Stück weiter. Denn Leben ist immerwährende Veränderung.

 

Was würdest du gerne aus deinem Erfahrungsschatz der kommenden Generation mit auf den Weg geben?

 

schreib es mir gerne in den Kommentar … oder schreib die Rede einfach weiter ….

 

 

Sicht weise(n): Weißes Gold – SALZ. Im Allgemeinen, Besonderen & Speziellen

Sicht weise(n): Weißes Gold – SALZ. Im Allgemeinen, Besonderen & Speziellen

Früher war es das weiße Gold: Das Salz hat viele Möglichkeiten. 

 

» Salzwasser ist das universelle Heilmittel. Tränen, Schweiß oder das Meer. «

 

Karen Blixen

 

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

Salz zur Heilung

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Natrium chloratum als homöopathisches Mittel wird als hilfreich bei Menschen empfohlen, die verbittert oder in ihrem Leben bis ins tiefste Mark verletzt wurden, denen großes Leid zugefügt wurde und die von dieser alten Last nicht loslassen können oder wollen.

„Das zahle ich dir heim bis ins Grab“ oder „Das vergesse oder verzeihe ich dir nie“, sind Sätze, die diese Klienten dann äußern.

Ich kenne diese Sätze selbst, von früher, war lange bitterböse sauer auf meine Eltern, doch mit Natrium chloratum hat sich Schicht für Schicht diese Wut und Trauer aufgelöst, sodass ich beide heute mit viel Verständnis und einem liebenden Herzen sehen kann.

Auch mein Unverständnis und der sich angestaute Groll auf meine Tochter über ihren Kontaktabbruch vor vielen Jahren hat sich dank Natrium chloratum gewandelt. Möge sie glücklich sein, so wie sie ihr Leben lebt.

Heute bin ich frei von jeglicher Anhaftung. Jeder geht seiner Wege. Noch vor Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich das einmal mit einem geheilten Herzen schreiben kann.

Ohne homöopathische Begleitung wäre das alles nicht möglich gewesen. Doch möchte ich hier noch einmal explizit darauf hinweisen, sich beim Wunsch nach einer homöopathischen Behandlung unbedingt die fachkundige Unterstützung eines Arztes zu holen.

 

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

Heul doch!

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In meiner langen Therapielaufbahn bin ich um eines irgendwann nicht mehr herumgekommen, ums Weinen. Irgendwann war es endlich so weit und es lief.

Aus Angst, ich könne diesen Fluss nie wieder stoppen oder er würde mich total ohne Chance auf Kontrolle überwältigen, hatte ich mir das Weinen mit aller Macht und viel Kraftaufwand seit Kindheitstagen verboten.

Immer schön Frau Sonnenschein spielen, damit ja nur niemand mitbekam, wie es eigentlich in mir aussah. Das war mein Überlebensmotto.

Dann traf ich eine Ärztin, die zu mir meinte: Weinen ist die beste Krebsvorsorge, denn wenn du weinst, bildet sich in der Tränendrüse ein Serum, das vor Krebs schützt.“

Das war der letzte Tropfen, der den ganzen aufgestauten See in mir zu fließen brachte. Seitdem weine ich, wenn mir danach ist. Auch so lange wie es braucht.

Die Angst, es würde vielleicht nie wieder aufhören, klopfte anfangs zwar immer wieder an, doch das Zulassen und mein Umgang damit bestimmen heute die Dosis.

Manchmal brauche ich zum Zulassen einen sentimentalen Film, manchmal auch nicht mehr aushaltbare Schmerzen, doch nicht mehr so oft, wie früher.

Sogar in öffentlichen Verkehrsmitteln macht es mir mittlerweile nichts mehr aus, zu weinen, wenn mir danach ist. Gebe ich damit ja auch anderen die Erlaubnis, zu sich und ihren Gefühlen zu stehen.

Mein Gefühlsrad darf sich drehen, in alle Richtungen. Zu jeder Zeit und überall. Tränen reinigen die Seele.

 

 

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

Bester Schutzraum

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Salz hat ebenso die besondere Eigenschaft, um einen Raum zu säubern oder vor unangenehmen Besuchern zu schützen. Daher benutzen die indigenen Völker schon immer Salz in ihren Zeremonien und auch im chinesischen Feng-Shui wird Salz zum Schutz und energetischem Reinigen von Räumen verwendet.

Bis heute streue ich regelmäßig Salz in einer schmalen Linie auf meine Wohnungstürschwelle, auch auf meine Fensterbänke, die ich zum Lüften öffne, als energetische Sperre gegen unliebsame Energien. Im Sommer streue ich zum Beispiel auch eine Salzlinie mit Backpulver vor meinem Balkon, damit die Ameisen bei mir im 4. Stock draußen bleiben.

Auch als Schutzmittel auf Reisen ist neben Drachenblut, dem roten Harz des Drachenblutbaumes, Salz ein wunderbares Schutzmittel, um das Gepäck vor Verlust und Diebstahl zu schützen. Je nach Reiseziel ziehe ich dann eine weiße Linie um mein Gepäck, doch oftmals reicht es schon aus, einfach ein kleines Säckchen mit Salz in einer der Außentaschen des Koffers oder Rucksacks zu verstauen und ein kurzes Schutzgebet zu sprechen. Toi Toi Toi, bisher ist mir auf Reisen noch nie etwas gestohlen worden.

 

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

Salzfrei essen

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Nur für eines nutze ich Salz überhaupt nicht: beim Kochen und Essen.

Ich versuche essensmäßig weitestgehend salzfrei zu leben, da das verkaufte Salz oft nur reines Natriumchlorid ist, mit oder ohne zusätzlich versetztem Jod.

Oft ist Salz nur ein Geschmacksverstärker, der Lebensmittel haltbarer macht. Das hat mit dem ursprünglichen Salz, dem sogenannten Gold der früheren Zeiten, nicht mehr viel zu tun.

Salzfrei essen ist nicht so leicht, denn so bleiben oft nur unverarbeitete Lebensmittel übrig.

Mein Salzersatz ist mein morgendlich frischgepresster Selleriesaft, denn der stellt mir alle Clustersalze, die der Körper braucht, in bester Form zur Verfügung. Als Alternative würde ich, wenn ich müsste, nur reines Meersalz verwenden. Und wenn ich irgendwo essen gehe, habe ich sowieso keine Wahl.

Ausführliche Informationen dazu und noch mehr Tipps zu gesunder Ernährung und weitere Life Hacks für ein leichteres Leben findest du in meinem Buch und in meinem ausführlichen Blogartikel über die 25 Life Hacks.

 

Buch 25 LifeHacks von Umani Wendler

Hier kannst du dein ganz persönliches Exemplar des Buches bestellen.

 

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


Ode an das Salz

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Das Salz im Meer, in dem ich schwimme und das mich trägt.

Das Salz im See, auf dem ich Toter Mann spielen kann.

Das Salz im Säckchen verpackt für den nächsten Schutzraum.

Das Salz der Tränen aus Freude.

Das Salz der Tränen aus Trauer oder Enttäuschung.

Das Salz der Tränen, leise dahinrollend.

Das Salz der Tränen, tief schluchzend.

Das Salz im Schweiß, nach getaner Arbeit.

Das Salz im Schweiß, nach einem leidenschaftlichen Liebesakt.

Das Salz im Schweiß, nach einer intensiven Pilateseinheit.

Das Salz im Schweiß bei Angst, Wut und Trauer.

Das Salz als Heilkraft in ungeahnten Tiefen.

Das Salz als Essenz, mit seiner Fähigkeit Gold zu sein.

Das Salz in mir birgt so manches Geheimnis meines Seins.

 

Ode: Umani Wendler

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 

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Mein #12von12 im August 2025 – Ein Sommertag in Bern

Mein #12von12 im August 2025 – Ein Sommertag in Bern

Heute ist wieder 12 von 12-Tag. Nach alter Bloggertradition, von  #draußennurkännchen, vor ein paar Jahren wiederbelebt, verbloggt man am 12. eines Monats 12 Bilder aus seinem Alltag.

Nach zwei Monaten Pause, sind sie hier, die 12 Bilder meines Tages vom 12. August 2025 – dieses Mal aus der Schweiz:

 

Ich genieße das entspannte Aufwachen im Urlaub. Derzeit bin ich in der Schweiz bei einer Schreibfreundin zu Besuch. Sie lebt in einer Genossenschafts-Gemeinschaft, in der sie für mich das Gästezimmer gebucht hat. Hier fühle ich mich richtig wohl.

 

Mit einer Tasse Caro-Kaffee setze ich mich am Vormittag an meinen begonnenen Blogartikel zum Thema Wut. Immer wieder staune ich, wie lange es dann doch dauert, bis alles an seinem Platz ist und jedes Wort für mich sich stimmig anfühlt. Glücklich zufrieden drücke ich dann auf den Veröffentlichungsbutton.

 

Der Bus bringt mich danach zum Rosengarten und gleich am Eingang faszinieren mich die blühenden Seerosen im Teichbrunnen.

 

Mein geschultes Fotografenauge entdeckt beim Abstieg in die Altstadt den Kletterbären auf den Stromleitungen. Er dient als Wegweiser zu den echten Berner Bären, die unweit von dort am Berg leben.

 

Ich überquere die erste Brücke und lasse mich von den mutigen Schwimmern in der Aare faszinieren. Auf der einen Seite packen sie ihre Sachen in einen wasserdichten Rucksack und gehen über die seichte Böschung in die Aare, um sich dann von der Strömung bis ans Ende der Stadt treiben zu lassen. Bei den heutigen fast 35 Grad bestimmt ein wundervoll erfrischendes Vergnügen.

 

Bei meiner kleinen Stadterkundung entlang der Gerechtigkeitsgasse fällt mir dieses kleine Seitengässchen auf … das wäre die perfekte Wohnadresse für mich. Das U. steht ja schon davor 😉

 

Hinter der bekannten Zytglogge, einem Turm aus dem Mittelalter, mit astronomischer Uhr und Glockenspiel, hängen wie ein Spinnennetz die vielen Stromleitungen über der Kreuzung. Lange war ich nicht mehr in einer Stadt mit O-Bussen unterwegs, die sich mittels zweier Stromschienen durch die Straßen bewegen. Da gibt es wenig Ausweichmöglichkeiten auf der Straße, damit sie ihre Leitung nicht verlieren.

 

Meine Stadterkundungstour führt mich zum Bundesplatz, auf dem das Parlamentsgebäude und die gute alte Schweizerbank stehen. Gleich daneben entdecke ich dieses Hotel und muss schmunzeln, denn auch wir Berliner lieben ja die Bären und in Berlin wohne ich am Bundesplatz. Das wäre auch ein perfekter Abstiegsort für mich, falls ich wieder einmal Bern besuchen komme.

 

Mein Weg führt mich weiter zum Berner Münster. Ich tauche in die dortige Stille ein und halte eine Zeit lang inne, um das Lichtspiel in den hohen großen Fenstern zu beobachten. Danach lasse ich mich mit dem Fahrstuhl hinab zur Aare in den Stadtteil Matte bringen und laufe dort durch die vielen Gässchen.

 

Den ganzen Tag lang war ich schon auf der Suche nach Bildern in CYAN, der Monatsfarbe der Farbkreisreise von Susanne Heinen. Auf dem Rückweg begegnet mir dann dieser Flitzer als perfekte Augenweide. Diese Stadt hat auf jeden Fall viel Cyan zu bieten. Vielleicht wird daraus in den nächsten Tagen noch ein eigener Blogartikel.

 

Zurück in der Gemeinschaftssiedlung komme ich pünktlich zum Abendessen. Wir plauschen zu dritt ganz entspannt und lassen es uns schmecken.

 

Für Sternschnuppen ist es noch zu hell, doch die Abendstimmung in der Siedlung ist einfach traumhaft schön.

 

Dieses Mal fand ich es sehr schwer, aus den 100 und mehr Bildern zwölf auszuwählen. Doch das sind sie gewesen. Ein kleiner Einblick in mein Leben, heute aus meinem Sommerurlaub in der Schweiz.

Wenn du magst, sei nächsten Monat wieder mit dabei …

 


Doch jetzt ist erst einmal wieder bis in vier Wochen Pause – am 12. September nehme ich dich dann wieder mit in meinen Alltag.

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Sicht weise(n): Ein Gefühl, das keiner mag: Wut. 5 Strategien und mehr im Umgang mit Wut

Sicht weise(n): Ein Gefühl, das keiner mag: Wut. 5 Strategien und mehr im Umgang mit Wut

Wut – jeder kennt sie. Doch wie gehen wir mit ihr um? 

Wann warst du das letzte Mal so richtig wütend? Musst du über die Antwort auf diese Frage erst länger nachdenken oder fällt dir die Situation sofort wieder ein?

Je nachdem, welche Strategie du für den Umgang mit Wut oder all deinen Gefühlen in deinem Leben erlernt hast, wirst du auf diese Frage antworten.

Wir können fühlen. Das ist etwas Wunderbares und unterscheidet uns auch von anderen Spezies.

Doch nicht jedes Gefühl löst in uns etwas Schönes aus. Da gibt es die Liebe, die Freude, die Begeisterung, doch auch die Trauer, der Frust oder eben die Wut.

 

 

Auf dem Gefühlsrad sind sie alle miteinander verbunden und nur wenn alle Gefühle ihre Daseinsberechtigung haben, läuft das Rad rund. Daher kann es guttun, sich auch mit den kollektiv nicht so attraktiven Gefühlen zu beschäftigen und diese zu erforschen.

In diesem Blogartikel wende ich mich daher der Wut zu. Wie sie entsteht, welche Macht sie hat, wohinter sie sich verbirgt und welche Strategien es gibt, um besser mit ihr umzugehen.

 

» Meine Zunge wird die Wut meines Herzens erzählen, oder mein Herz, das es verbirgt, wird brechen. «

William Shakespeare

 

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

Das Gefühl: Wut

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Die meisten Gefühle und Emotionen entstehen meist unbewusst im limbischen System unseres Gehirns. Sekundenschnell nimmt der dafür dort zuständige Thalamus den Sinneseindruck war und übermittelt der Amygdala die Information.

Diese prüft den empfangenen Reiz und entscheidet zwischen brauchbar oder schädlich … und je nachdem, zack ist es da: ein Gefühl der Angst, des Ärgers, des Ekels und so weiter.

Das geschieht alles innerhalb von wenigen Sekunden und hat vielseitige Folgen auf den gesamten Organismus, der dann in den sogenannten Fight-or-Flight Modus wechselt.

Interessant es auch, wenn die Information vom Thalamus zur Hirnrinde weitergeleitet wird. Der dort sitzende Hippocampus prüft den Sinneseindruck mit bisherigen Gedächtnisinhalten – sprich mit unseren Lebenserfahrungen. Was für den einen dort vielleicht als positive Erfahrung abgespeichert ist, kann für einen anderen als Bedrohung wirken.

Daher ist die Reaktion auf ein Erlebnis bei jedem Menschen unterschiedlich. Die Prägungen unserer Kindheit und der uns umgebenen Gesellschaft spielen daher dabei eine ganz wichtige Rolle.

Doch wir sind unseren Gefühlen und Emotionen nicht willenlos ausgeliefert. Es gibt zum Glück viele unterschiedliche Methoden, wie abgespeicherte Erlebnisse, die mit unangenehmen Gefühlen verbunden sind, in neue Erlebnis- und Gefühlsbilder verwandelt werden können.

Viele dieser kommen aus der Traumatherapieforschung und werden in der Aufarbeitung von Traumata angewandt. Doch nicht nur. Einige davon sich leicht anwendbar, wie z.B. das EFT-Klopfen und stehen jedem jederzeit zur Verfügung.

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

Die Macht der Wut

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Meist fängt es ganz klein an. Da eine kleine Zusage, dort ein Ja, wo eigentlich ein Nein angesagt wäre. Die Situationen sind so vielfältig, die unseren in uns liegenden Wut-Vulkan nähren und sich im Laufe der Jahre ansammeln.

Manche kompensieren ihre Frusttoleranz z.B. mit Sport, einem Bierchen oder einem Gläschen Wein am Abend, einer kleinen Shoppingtour usw., um ihren Wut-Vulkan nicht überlaufen zu lassen.

Doch irgendwann fällt dann der sogenannte letzte kleine Tropfen hinein und der Vulkan explodiert. Oftmals ist das, was davor geschehen ist, gar nicht so schlimm, doch es war eben der letzte Tropfen. Die Krux ist nur: umso voller der Vulkan ist, umso öfter wird er sich entladen und die Frusttoleranz schwindet mit jedem Mal ein wenig mehr.

Wenn einen dann die Wut packt, steht man meistens ein wenig neben sich. Irgendjemand hat dann – meist im Außen – einen sogenannten Triggerpunkt getroffen und alles steht Kopf. Wir verlieren die Kontrolle, tun Dinge, die wir im normalen Zustand nicht tun würden.

Ein Sprichwort bringt es gut auf den Punkt: »Er ist vor Wut außer sich.« Das heißt soviel wie, derjenige hat den Kontakt zu sich verloren.

Doch dieser Alarmzustand ist letztendlich ein Notruf. Denn grundsätzlich sind wir alle friedliebende Menschen und sehnen uns alle nach dem Gefühl geliebt zu werden, uns sicher, geborgen und mit anderen verbunden zu fühlen.

Wenn sich also die Wut zeigt, ist etwas in Unbalance geraten. Nicht umsonst liegt das Gefühl der Wut auf dem Gefühlsrad direkt gegenüber der Liebe, dem glücklich sein. Wenn sich die Wut zeigt, ruft irgendetwas in dir um Hilfe, damit die Balance wieder hergestellt werden kann. 

Jedoch sind die meisten von uns aufgrund unserer Gesellschaft oder Familie so geprägt, dass dieses Gefühl am liebsten sofort wieder verdrängt wird. Sätze wie: »Reiß dich zusammen« oder »Hör endlich auf, so wütend zu schreien.« kennen bestimmt die meisten.

Orte, an denen sich die Wut mal zeigen darf, sind selten – vielleicht noch ganz legitim im Fußballstadion, beim Boxkampf oder im Krieg. 

Die Macht der Wut darf jedoch nicht unterschätzt werden. Genau wie die Macht der Liebe einem Flügel verleiht und alles leicht und easy scheint, ist die Macht der Wut kraftvoll und intensiv.

Wenn diese jedoch immer wieder oder dauerhaft unterdrückt wird, kann sich die Kraft der Wut gegen einen wenden und der Körper ist so erschöpft, dass er krank wird. Ich stelle mir immer wieder die Frage, wie viele Krankheiten, Bluthochdruck, Diabetes, Krebs,  könnten vermieden werden, wenn wir einen anderen Umgang mit unserer Wut hätten. 

Doch was sich über so viele Jahrhunderte angestaunt hat, ist auch nicht über Nacht zu verändern. Doch der stete Tropfen höhlt den Stein. Wir können etwas tun, jeder für sich allein und jeder mit allen anderen zusammen.

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

 

5 Strategien im Umgang mit Wut

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Gleich zu Beginn: Es gibt für den Umgang mit Wut kein Allheilmittel oder Geheimrezept. Du musst für dich selbst herausfinden, was für dich am besten funktioniert.

Die folgenden Strategien können dir jedoch helfen, dich mit deiner Wut und dem Hintergrund dafür auseinanderzusetzen.

 

No. 1   Die 90-Sekunden-Regel

 

In neurowissenschaftlichen Untersuchungen wurde herausgefunden, dass ein Gefühl – egal ob positiv wie negativ ca. 90 Sekunden intensiv vorherrscht, bevor es wieder abklingt.

Das kannst du dir bei aufbrausenden oder wütenden Gefühlen zu Nutze machen.

Hier die Schritte der 90-Sekunden-Regel:

 

Halte bewusst inne

– Konzentriere dich am besten auf deinen Atem – einatmen … ausatmen

Zähle innerlich bis 90

Beobachte währenddessen deinen Körper, wo bist du z.B. gerade angespannt?

Beobachte das Gefühl, das gerade da ist – versuche es bewusst wahrzunehmen, lass es zu , ohne Wertung.

 

Wichtig ist vor allem das frühzeitige bewusste Innehalten – das kann am Anfang, wenn du noch nicht so gut darin geübt bist, sehr herausfordernd sein.

Doch mit jedem Mal wirst du besser und irgendwann wird es dir immer leichter fallen, in Situationen mit wütenden Gefühlen die Oberhand zu behalten.

 

 

No. 2   Die Birkenbiel-Methode

 

Vera Birkenbiel hat einmal sehr gut erklärt, wie wir unangenehme Gefühle oder Erlebnisse weiter am Leben erhalten: Indem wir sie mit anderen teilen und sie immer wieder erzählen. Erst dem Freund oder der Freundin, dann der Nachbarin oder Arbeitskollegin usw.

Genauso wie es das Sprichwort gibt: »Geteiltes Glück ist doppeltes Glück« funktioniert es beim Leid und sich über etwas oder jemanden ärgern nämlich genauso, nur mit dem Unterschied, dass damit die unangenehme Situation oder das unangenehme Gefühl weiter am Leben erhalten wird.

Dadurch entsteht manchmal eine riesige Jammerkette, das Erlebnis wird immer größer und mancher erinnert sich zum Schluss gar nicht mehr, was der wirkliche Auslöser für seine Wut war.

Den ausführlichen Beitrag von Vera Birkenbiel dazu kann dir sehr empfehlen. Hier ist der Link.

Einen interessanten Gedanken, den sie in diesem Zusammenhang immer wieder erzählte, ist ein Zitat von Frau Kübler-Ross:

» Wenn man sich länger als 15 Sekunden ärgert, dann sind es die eigenen unerledigten Geschäfte. «

Vera Birkenbiel sagte, dass jemand in dir Ärger und Wut auslösen kann, dass ist eine erste Reaktion. Doch wie lange du dich dann weiter ärgerst, liegt in erster Linie an dir. Du selbst entscheidest, wie lange du jemand anderem die Macht über dich gibst.

Daher hatte sie immer einen kleinen Wecker bei sich, um nach 15 Sekunden innezuhalten und sich zu fragen, was kann ich daraus lernen. Das ist auch eine gute Strategie, die du zusätzlich während der 90 Sekunden-Regel anwenden kann.

 

 

No. 3   Schreibe ein Wut-Journal

 

Eine weitere hilfreiche Strategie, um deinen inneren Wut-Vulkan immer wieder zu reinigen, ist das Führen eines Wut-Journals.

Denn gleichfalls wie es hilfreich ist, ein Dankbarkeits- oder Wunsch-Journal zu führen, ist dieses Wut-Journal ein gutes Mittel, um die Jammerkette im Außen – des sich Aufregens und Beschweren in seinem Freundeskreis, unter Arbeitskollegen oder in der Familie – zu unterbrechen.

Durch das Aufschreiben dessen, was dich ärgert oder wütend macht, gibst du diesem Ärger oder deiner Wut Raum, der sich dann jedoch nicht in deinem Umfeld als toxisches Gift weiterentwickelt.

Das Besondere bei dieser Art des Aufschreiben ist vor allem, dass dir dadurch unter Umständen viel schneller klar wird, was die Situation mit dir zu tun hat und wo du noch an dir arbeiten kannst – quasi was deine noch „unerledigten Geschäfte“ sind.

 

 

No. 4   Den Wut-Finger halten  

 

Im Jin Shin Jyutsu – der japanischen Heilströmkunst – sind alle Finger einem Gefühl zugeordnet, weil an diesen bestimme Meridianpunkte liegen.

Nicht ganz so verwunderlich ist es daher, dass, wie in vielen Kulturen der Welt, der Finger für die Wut der Mittelfinger ist.

Wenn du also das nächste Mal wütend bist, versuche doch einmal, nicht den Mittelfinger deinem Gegenüber zuzustrecken, sondern halte ihn einfach mit deiner anderen Hand fest umfasst.

Schau was dann mit dir passiert. Weitere ausführliche Informationen dazu findest du auch in diesem Blogartikel dazu. Diese Methode hilft auch präventiv, so dass dein Wut-Vulkan erst gar nicht ansteigt.

 

 

No. 5   EFT-Klopfen 

 

Das Auflösen von unangenehmen Gefühlen oder Glaubenssätzen durch die EFT-Klopf-Akupressur-Technik ist eine Methode zur Selbsthilfe, bei der acht Meridianpunkte nacheinander geklopft werden und sich so die emotionale Balance im Körper wieder einstellte.

Eine ausführliche Anleitung zu dieser Methode findest du auch in meinem neusten Buch:

Buch 25 LifeHacks von Umani Wendler

Hol dir jetzt mein neuestes Buch – direkt bei mir oder im Verlag

 

Welche Themen dich in diesem Buch noch erwarten, erfährst du in diesem Blogartikel.

 

Die Redaktion von LITERATURMARKT.info hat zu meinem Buch eine wundervolle Rezension geschrieben. 

 

 

Weitere Möglichkeiten, die Wut besser in den Griff zu bekommen

Mehr Achtsamkeit im Leben

Sobald du beginnst, mit mehr Achtsamkeit vorab all deine Worte und Taten vollziehst, wird dein Leben leichter.

Das funktioniert nicht per Kippschalter, doch es lohnt sich, immer wieder Innezuhalten und die Achtsamkeit in sein Leben einzuladen.

Mit jedem kleinen Schritt, jeder kleinen achtsamen Geste wird so nach und nach etwas Größeres.

 

 

Finde deine Werte heraus

 

Sich seiner Werte bewusst zu sein, ist ein hilfreicher Hebel, um in Situationen oder bei Entscheidungen klar zu wissen, wo die eigenen Grenzen – Button Lines – liegen.

 

Auch dazu findest du in meinem Buch ein ausführliches Kapitel.

 

Wenn du Lust hast, kannst du dich auch jederzeit noch an meiner Blogparade zum Thema Werte beteiligen. Alle Infos dazu findest du in diesem Blogartikel.

 

 

Setze gesunde Grenzen

 

Um gut für dich zu sorgen, ist es hilfreich, in seiner Umgebung gesunde Grenzen zu setzen.

Nicht jeder hat das in seiner Kindheit gelernt. Umso wichtiger ist es, sich seiner Bedürfnisse und Wünsche bewusst zu werden.

Denn nicht selten entsteht die Wut, wenn jemand über die eigene persönliche Grenze getreten ist. 

 

 

Achte auf deine Gedanken

 

Unsere Gedanken sind ein machtvolles Instrument. Jeden Tag schwirren zig-Tausende durch unsere Köpfe, die meisten davon jedoch unbewusst. Eine gute Möglichkeit, um diese zu kanalysieren ist das Meditieren.

Damit meine ich nicht das stundenlange Sitzen vor einer weißen Wand. Sondern das immer wieder kurze Innehalten, sich auf den Atem konzentrieren und die Gedanken wie Wolken an einem vorbeiziehen zu lassen.

Umso mehr du lernst, deine Gedanken auf Lichtvolles zu fokussieren, umso mehr werden deine Worte und Taten sich in diese Richtung ausrichten. 

 

 

Hol dir professionelle Hilfe

 

Wenn du feststellst, dass dich deine Wut fest im Griff hält und dein Wut-Vulkan zu oft überläuft, hole dir professionelle Hilfe.

Manches Mal hilft es gut, wenn man zeitweise einen neutralen Zuhörer mit therapeutischem Hintergrund zu Rate zieht, um wieder in seine emotionale Balance zu finden.

Und denke daran: Das ist keine Schwäche oder ein Makel. Es zeugt eher von mutiger Selbstverantwortung und Selbstwertschätzung für dich und dein Leben.

 

 

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

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4-Wort-Story zur Farbkreisreise im August 2025

4-Wort-Story zur Farbkreisreise im August 2025

CYAN ist die Farbe des Monats AUGUST in der Farbkreisreise 2025.

 

In diesem Jahr freue ich mich sehr darüber, gemeinsam mit der Begründerin der Farbkreisreise – Susanne Heinen ein Gemeinschaftsprojekt zu gestalten.   

Nachdem in den letzten Jahren schon vor allem wundervolle Bilder, Collagen, Verse, Farbdrucke und Malereien im Rahmen dieser Farbkreisreise das Licht der Welt erblickten, gesellt sich nun die Sprache, das Geschichtenerzählen, in Form einer Schreibwerkstatt dazu.

 

Es ist ein Experiment, wie die Farbkreisreise in Form von Worten mehr Farbe ins Grau bringen kann.

 

Fühle dich eingeladen, mitzumachen. Lass dich von den vier Worten inspirieren und kreiere eine 4-Wort-Story dazu.

 

Wie das geht und was eine 4-Wort-Story ist, erkläre ich dir in der folgenden Anleitung.

 

Ich wünsche dir viel Freude dabei und freue mich auf viele fantasievolle Geschichten.

 

Und natürlich bin auch ich bei diesem Projekt jeden Monat mit einer eigenen Geschichte dabei.

 

 

Die Anleitung für eine 4-Wort-Story

Die physischen Eckpunkte für eine 4-Wort-Story sind schnell zusammengestellt.

 

  • 4 Worte, die nichts miteinander zu tun haben – die jedoch alle in der Geschichte irgendwann vorkommen sollen.

 

  • 1 Blatt Papier und ein Schreibgerät deiner Wahl oder ein leeres Text-Dokument im Laptop. Es ist hilfreich, sich zur Orientierung die vier Wörter auf die erste Zeile zu schreiben, um beim Schreiben nicht abgelenkt zu werden.
    (Wer mag, kann sich eine Normseite – vom Literaturcafe.de kostenlos zur Verfügung gestellt – zum Schreiben herunterladen.)

 

  • eine Portion Phantasie und  30 bis max. 60 Min. zum Schreiben.

 

  • Die Länge der Geschichte ist auf ca. 500 Wörter bzw. 3.500 Zeichen begrenzt.

 

Die Begrenzungen von Länge und Zeit ist ein wichtiger kreativer Aspekt einer 4-Wort-Story.

Außerdem ist das Besondere an einer 4-Wort-Story, dass sie nach dem Schreiben nicht mehr überarbeitet wird

 

Dieses intuitive Schreiben und das fantasievolle Jonglieren mit vier vorgegebenen Worten ist der Zauber einer 4-Wort-Story. 

So wie in der Fotografie der jeweilige Moment zählt und nie so wiederkommt oder so wie beim Aquarellmalen der ursprüngliche Farbverlauf im Nachhinein sichtbar bleibt, ist es auch beim Schreiben dieser aus dem Nichts entstehenden Geschichte.

 

Noch ein TIPP:

Aus Erfahrung empfehle ich dir, ganz absichtslos ohne Erwartung oder vorheriges langes Nachdenken ans Schreiben zu gehen.

Einzig ein Ort oder ein Name sind manchmal als Ankerpunkt zu Beginn hilfreich. Ansonsten lass dich einfach vom unsichtbaren Schreibfluss, denen deine Finger folgen, leiten.

Oft ist es ganz überraschend, wohin dich die vier Worte und deine Phantasie entführen.

 

Ich wünsche dir viel Experimentierfreude und Leichtigkeit dabei.

 

Wie mein Großvater schon früher immer wieder zu mir sagte: Wer schreibt, der bleibt …

… immer in Erinnerung und hinterlässt Spuren, würde ich heute ergänzen.

 

 

 

 

 

Meine 4-Wort-Story zum Monat August 2025

 

zu den Worten CYAN + Regal, Brücke, Kuscheltier

 

 

Waldbaden

 

Mit dem Bus ließ sie sich bis zur Endhaltestelle fahren. Sie war die einzige Passagierin auf der Fahrt. Freunde hatten ihr geraten, die Strecke zum Hafen durch den Wald lieber zurückzulaufen, denn der Hinweg wäre sehr beschwerlich.

An der Endhaltestelle standen die Touristen für die Rückfahrt in die Stadt schon Schlange. Viele von ihnen waren entweder den Hinweg über Berg und Tal gelaufen oder hatten einen früheren Bus genommen.

Denn die neuste Attraktion war seit kurzem der Skywalk, eine über dem Kreidefelsenabgrund freischwebende Aussichtsplattform. Bauchkitzeln pur gratis. Das brauchte sie nicht. Ihre Höhenangst hatte sie schon auf der Harbour-Bridge in Sydney überwunden.

 

 

Sie folgte den Wanderschildern und blieb am Aussichtspunkt von Königin Victoria stehen. Das Wasser leuchtete in cyan-türkis-blau mit milchigen Einmischungen aufgrund abgeschwemmter Kreide vom Felsen. Ein traumhafter Anblick, den sie auch dieses Mal mit der Kamera einfing.

An ihrem Regal zu Hause hatte sie eine ganze Reihe dieser Fotografien zu hängen. Bilder, die es ihr leicht machten, im manchmal rauen Alltag kurz innezuhalten, um in schönen Erinnerungen zu schwelgen.

 

Auf ihrem weiteren Weg begegnete sie so gut wie niemandem. Nur die Bäume raunten ihr im Wind ein leises Rauschen zu. Immer wieder blieb sie stehen, atme tief durch und konnte ihr Freudegrinsen kaum unterdrücken. Waldbaden, ganz allein.

Früher hatte sie sich über dieses Wort amüsiert, doch in den letzten Jahren konnte sie nicht genug davon bekommen. Vor allem von diesem Wald, in dem die Buchen dicht an dicht, dick und dünn, lang ihre Stämme in den Himmel streckten, sodass das Licht der Sonne und der Himmel nur ganz sanft durchs Blätterdach leuchtend durchschienen.

 

 

 

Schon von weitem sah sie das Tal vom Kieler Bach, der das Waldstück durchzog. Nur wenig Wasser floss den Berg hinab, den Weg hin zur Küste. In den letzten Tagen hatte es hier, im Gegensatz zu anderen Regionen, nur wenig geregnet.

Sie lief alle Stufen der Treppe runter, überquerte die Brücke, lief um die Ecke, um dann doppelt so viele Stufen wieder nach oben zu klettern. Wie froh war sie über den Tipp ihrer Freunde.

Als sie am UNESCO-Weltkulturerbe-Ausflugspunkt ankam, war es schon geschlossen. Sie wusste, nun hatte sie über die Hälfte der Strecke schon geschafft und kannte den restlichen Weg zurück zum Hafen, wie ihre Westentasche.

Doch auf einer der Bänke vor dem Ausflugslokal guckte sie ein brauner Teddybär an. Vergessen oder verloren? Da wird heute Abend aber ein Kind bestimmt sein Kuscheltier vermissen, dachte sie. Sollte sie es mit zurück in die Stadt nehmen oder hier liegen lassen? Sie war sich nicht sicher. Gab es im Ort ein Fundbüro? Sie entschied sich, ihn dort liegenzulassen. Morgen würden die Betreiber des Lokals den Teddy bestimmt finden und die Eltern würden bestimmt auch als Erstes hier nach ihm suchen.

 

Du wünschst dir eine Fortsetzung der Geschichte? … dann schreib es mir gerne in den Kommentar …

oder schreib die Geschichte einfach selber weiter ….

 

Die Veröffentlichung deiner 4-Wort-Story

 

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du deine 4-Wort-Story der Öffentlichkeit präsentieren kannst. 

 

  • Wenn du einen eigenen Blog hast:
    Veröffentliche deine 4-Wort-Story auf deiner Seite und verlinke diese – ähnlich wie bei einer Blogparade – hier unter diesem Artikel im Kommentarbereich und unter dem Monatsblogartikel der #farbkreisreise auf der Webseite von Susanne Heinen

 

  • Wenn du auf Instagram unterwegs bist:
    Veröffentliche deine 4-Wort-Story als Karussellpost oder als Story auf Instagram – wichtig: gib in deinem Post die Hashtags #farbkreisreise sowie #vierwortstory an, damit deine Geschichte für alle auf Instagram zu finden ist.
    Schön wäre, wenn du deinen Post oder deine Story auch im Kommentar auf der Webseite unter dem Artikel verlinken würdest. 

 

  • Wenn du weder einen eigenen Blog hast, noch auf Instagram unterwegs bist:
    Schicke mir deinen Text als pdf per E-Mail und ich verlinke ihn dann hier im Artikel. 

 

 

 

Wie die Idee der 4-Wort-Geschichten entstand

 

Vor vielen Jahren, als ich über eine längere Zeit ans Bett gefesselt war, schickte mir eine Freundin jeden Morgen vier Worte zu, mit der Bitte, ihr daraus eine kurze Geschichte zu schreiben.

Damals war das eine große Herausforderung für mich, doch es wurde zu unserem täglichen Ritual des Innehaltens.

Heute kann ich mir ein Leben ohne Schreiben gar nicht mehr vorstellen.

Vielleicht macht dir diese kleine Geschichte Mut, es einfach auch mal auszuprobieren.

 

Wenn du Lust auf weitere 4-Wort-Stories hast, findest du welche in meinem Blog oder in meinem Buch.

 

 

Alle Beiträge der August-4-Wort-Stories in der Übersicht

 

Hier findest du alle veröffentlichen Beiträge nach Datum sortiert: 

 

Datum Name Titel Link
    1. 03.08.2025 mein eigener Beitrag … Waldbaden https://freiewortwahl.de/4-wort-story-farbkreisreise-august-2025/
    2. 10.08.2025 dasskizzenbuchprojekt https://www.instagram.com/p/DNJGtpPsy2x/
    3. xx.08.2025 hier könnte dein Name stehen 🙂
    4. xx.08.2025 hier könnte dein Name stehen 🙂
5.

 

 

Ich freue mich über jeden Beitrag und wünsche dir viel Freude beim Lesen der Geschichten.

 

Dies ist ein Blogartikel im Rahmen des Gemeinschaftsprojektes der #Farbkreisreise – initiiert von der wunderbaren Susanne Heinen

Unter dem Motto: Farbe ins Grau – die Farbkreisreise entstehen seit vier Jahren jeden Monat

wundervolle Bilder, Collagen, Haikus, Elfchen, Farbdrucke oder sonstige kreative Kunstwerke.