Sicht weise(n): Selbstbestimmung

Sicht weise(n): Selbstbestimmung

Was bedeutet für mich Selbstbestimmung ?  

 

Das ist die Frage von Sandra Hoppenz, die sie als Teil der Frühsommer-Blogparade in der The Content Socienty von Judith Peters stellt.

Eine Frage, auf die ich gerne antworte, denn Selbstbestimmung fällt den Wenigsten so einfach mal in den Schoß, sondern ist für Viele erst einmal ein steiniger Weg. 

Von meinem Weg in die Selbstbestimmung erzähle ich dir in diesem Blogartikel. 

 

 


 

Mein erstes Leben

 

Heute sage ich oft: „Früher in meinem ersten Leben …“ war ich unsichtbar, still und passte mich perfekt an meine Umgebung an. Das bloß nicht auffallen war mein Motto, um gut zu überleben. So verlief mein Leben in den ersten 27 Jahren.

Von Selbstbestimmung war ich damals weit entfernt. Wenn mich damals jemand danach gefragt hätte, was Selbstbestimmung für mich sein, hätte ich vermutlich nur mit den Achsel geschüttelt und irritiert geguckt. 

Den größten Teil dieses Lebens verbrachte ich in der DDR. Da stand Selbstbestimmung nicht auf dem Plan. In dieser Zeit habe ich eher gelernt, wie MITEINANDER funktioniert. Viel im positiven Sinne, doch auch im negativen Sinne des Gleichschrittes nach vorgegebenen Plan.

Den Wert des Miteinanders habe ich von damals mir bis heute erhalten. Er trägt mich bis heute durch mein Handeln und prägt meine Sichtweise auf die Welt. Dafür bin ich dieser Zeit sehr dankbar.   

 

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

Mein zweites Leben

 

Nach einer intensiven Auszeit, in der mein bisheriges Leben auf dem Prüfstand lag, wurde mir mit 28 gefühlt ein neues Leben geschenkt. Aus dem grauem Mäuschen, das unsichtbar durch ihr Leben ging, wurde eine bunte Frau, die ihren Weg zu suchen begann. Innerlich wie auch äußerlich.

Ich legte die alten Schichten unüberprüfter Lebensentscheidungen nach und nach ab und begann neugierig wie ein Kind, meine Umgebung, die Welt und vor allem mein Innerstes zu erforschen. Es war ein stetiges Auf und Ab. Dorthin und Hierhin. Ausprobieren und wieder verwerfen.

Durch diesen Lebensumbruch hatte ich das Gefühl, mich schneller in das neue System des nun vereinten Deutschlands einfügen zu können. Vor allem in die vielen neuen Gesetze und Umgangsformen. Früher in der DDR galten die Gesetze für alle gleich und man musste sich oftmals um nichts kümmern. Man bekam es automatisch.

Nun lernte ich schnell, dass ich in der BRD nichts automatisch bekomme, sondern mich um alles selbst kümmern muss. Das war der Moment, in dem ich begriff: „Wer fragt, gewinnt.“

Fortan erforschte ich meine Möglichkeiten und ich würde sagen, damit begann mein Weg in die Selbstbestimmung, wenn auch damals erst in kleinen Bruchstücken.

So flog ich z.B. mit 30 mit einem Stipentium all inklusives für eine Fortbildungsreise für 6 Wochen nach Irland. Das hätte ich ohne meinen Forschergeist sonst nie entdeckt und für mich beantragt.

Ein großer Schritt in meine Selbstbestimmung war dann meine Entscheidung, mich selbständig zu machen. Im Jahr 2000 verließ ich mein Angestelltendasein und setzte alles auf eine Karte.

Mit diesem Schritt irritierte ich damals viele Freunde und Bekannte, die mir diesen Mut nicht zugetraut hätten oder mir lieber ihren Glaubenssatz „Schuster bleib bei deinen (kleinen) Leisten“ überstülpen wollten.

Doch Mut lag schon immer in Fülle in meiner Wiege. In den Vorjahren hatte ich schon einige Fortbildungen aus dem Bereich Persönlichkeitsentwicklung und Coaching absolviert, die mich interessierten und die entgegen meiner bisherigen Arbeit im Verlag oder beim Fernsehen lagen.

Auch mein künstlerischer Ausdruck wollte sich mehr und mehr ausleben und ich mietete wagemutig mein erstes eigenes Atelier und organisierte meine ersten Ausstellungen.

Schritt für Schritt befreite ich mich aus festgefahrenen bzw. übernommenen Glaubensmustern. Das verlief selten ohne Verluste und Reibungsschmerz. Doch mit den Jahren und meiner eigenen inneren Weiterentwicklung wurde ich mir meiner Werte und dem Sinn meines Lebens klarer und konnte nicht mehr gegen diese leben.

Auch wenn mein Leben bis zum heutigen Tag viele Umwege genommen hat, mit denen ich zum Teil nicht gerechnet hatte. Mit jedem Umweg ist mein Selbstwertgefühl gewachsen und heute bin ich über mein selbstbestimmtes Dasein sehr zufrieden und glücklich. 

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

Der Weg zu einem selbstbestimmten Leben

 

Auch wenn Selbstbestimmung ein Grundrecht für jeden ist, braucht es manchmal Jahre, um dieses Recht für sich voll und ganz in Anspruch zu nehmen. Zu oft wurde uns das freie Denken oder Handeln in der Schule abtrainiert.

 

Selbstbestimmung bedeutet Freiheit, Glück und Erfüllung.

 

Doch was, wenn du bisher gar nicht gelernt hast, dir ein freies, glückliches, dich erfüllendes Leben zu gestalten?

Dir deiner Wünsche und Sehnsüchte gar nicht bewusst bist?

Was dir wichtig ist und was es bedeutet, wenn du deinen Träumen folgst?

Welche Verluste auf dich zukommen? Welche Statussymbole fallen weg?

In welchen Bereichen deines Lebens würde es auf einmal für dich unbequemer werden?

Wie reagiert deine Familie, dein Freundeskreis darauf?

 

Da hilft oft nur Innehalten und nach innen lauschen. Bestenfalls mit Unterstützung eines Coaches oder einer neutralen Person. 

Ohne diese selbstfürsorgliche Investition laufen viele Menschen einfach weiter in ihrem Trott und fragen sich am Ende ihres Lebens schlimmstenfalls, ob das etwa schon alles gewesen sein soll?

Daher kann ich dich nur ermutigen, dir diese Zeit für dich und dein Leben zu nehmen. Dafür ist es auch nie zu spät.

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster 

Selbstbestimmt zu leben, bedeutet für mich, so zu leben, wie ich es will, ohne dass dadurch die Wertvorstellungen der anderen außer acht gelassen werden und ich selbst nicht aufgrund kollektiver Normen mich den Wertvorstellungen der anderen anpasse.

Vor allem bedeutet es für mich, weniger Kopfentscheidungen zu treffen, sondern meiner Intuition und meinem Bauchgefühl zu vertrauen. Daraus entstehen dann für mich die Herzensentscheidungen, die mich langfristig glücklich und zufrieden machen.

Keine leichte Aufgabe für jemanden wie mich, der dazugehören oder nicht überall anecken will. Bis zu dem Tag, an dem ich aufgrund eines Zitates beschloss, mein Leben auf die für mich zwei wichtigsten Säulen zu stellen: Bringt mir das, was ich denke und tue, Frieden und Freude?

Natürlich warten an jeder Ecke neue Angebote und Verlockungen – die Werbung, Social Media, der Freundeskreis tun alles dafür, dass du ihnen folgt. Doch bei mir taucht in meinem Inneren dann sofort das Zitat von Sabrina Fox auf:

 

„Tue nur Dinge, die dir Frieden oder Freude bringen.“

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 

 

Was keine Selbstbestimmung ist 

Alle selbstbestimmten Wünsche und Träume hin und her. Sie sollten jedoch immer im achtsamen Einklang mit dem großen Ganzen im Leben stehen.

Denn das rücksichtslose Umsetzen deiner eigenen Bedürfnisse und jegliche Kompromisslosigkeit sind definitiv keine Werte für ein selbstbestimmtes Leben. Vor allem, wenn du die Verantwortung für die Erziehung und das Großwerden von Kindern übernommen hast.

Selbstbestimmtes Leben hat immer auch etwas mit dem ganzheitlichen Blick auf das Wohl seiner Umgebung zu tun. Denn oft bringt einem genau dieses Wohl der Umgebung Frieden und Freude.    

 

 

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

Meine 5 Tipps für ein selbstbestimmtes Leben 

 

Tipp 1: Nimm dir Zeit fürs Reflektieren und erkenne deine Bedürfnisse

Auch wenn du denkst, mein Alltag ist proppevoll, empfehle ich dir, dir regelmäßig Zeit fürs Reflektieren zu nehmen.

Schaue dir die acht Lebensbereiche – Partnerschaft, Familie & Freunde, Beruf, Hobbys, Körper, Wissen, Wohnung und Spiritualität – ausführlich an.

Schreibe am besten zu allen Bereichen auf, was dir Freude bringt, wo du noch Potenziale nach oben siehst.

Doch vor allem schreibe auch alles auf, was du dir noch wünscht oder was dir noch fehlt.

Sei dabei vor allen Dingen dir selbst ehrlich gegenüber.

 

Tipp 2: Finde deine inneren Werte

Deine inneren Werte sind deine Button-Lines bzw. deine Werte, unter die du nicht gehst und die dir wichtig sind.

Eine gute Übung dazu findest du in meinem neuen Buch 25 Life Hacks für mehr Leichtigkeit in deinem Leben.

Dort stelle ich dir das Wert-Quadrat vor, mit dem du die Reise zu deinen Werten beginnen oder fortführen kannst. Oder lass dich von meinem Blogartikel meiner fünf wichtigsten Werte inspirieren.

Deine Werte zu kennen, hilft dir sehr dabei, dir ein selbstbestimmtes Leben zu kreieren.   

 

Tipp 3: Trainiere regelmäßig deinen Flexibilitätsmuskel

In diesen Zeiten, wo sich alles sehr rasant verändert, ist es wichtig, dass du entspannt und flexibel auf Veränderungen reagieren kannst.

Wenn im Außen das Chaos tobt, besinne dich auf dein Inneres. Halte immer wieder inne, spüre deinen Körper und frage dich, was du als nächstes Tun kannst.

Richte deine Gedanken stets auf das Positive. Überlege immer wieder, was die positive Absicht für eine unverhoffte Veränderung in deinem Leben sein könnte.

Nichts im Universum geschieht umsonst. Das Leben ist mit dir, deshalb halte Ausschau nach dem Neuen, was sich erst zeigen kann, wenn das Alte gegangen ist.   

Vielleicht inspiriert dich dabei mein Blogartikel zu den 10er-Gelegenheiten, die einem das Leben schenkt.  

 

Tipp 4: Übernimm die volle Verantwortung

Selbstbestimmung heißt auch, dass du für alles, was du tust UND auch für alles, was du nicht tust, die volle Verantwortung übernimmt.

Schluss mit Opferitis! Alles, was du in deinem Leben erlebst, hast du dir selbst kreiert oder bist Teil dieser Kreatition.

Das tut manchmal auch richtig weh, wenn man feststellt, wie man sich selbst mit seinem Gedankensalat oder der Aufschiberitis selbst im Weg steht.

Doch es ist auch richtig heilsam, zu wissen, dass du Schöpfer deiner gesamten Realität bist. Es liegt immer in deiner Hand. Manchmal reicht ein Perspektivwechsel aus, um eine verfahrene Situation völlig neu zu betrachten.

Selbstbestimmung heißt immer auch „walk your talk“  – tue immer das, wovon du sprichst!

 

Tipp 5: Verbinde dich mit Menschen, die Co-Creation leben 

Überprüfe dein Umfeld. Unterstützen dich deine Freunde und die Menschen, die dich tagtäglich umgeben? Helfen Sie dir dabei, dein höchstes Potential zu leben?

Oder legen sie dir eher Steine in den Weg, sind vielleicht neidisch oder wollen dich lieber klein und anpassungsbereit halten?

Finde Menschen, die dich unterstützen, die dich ermutigen, deinen Weg zu gehen.

Auch wenn dein Freundeskreis vorübergehend vielleicht erst einmal kleiner wird. Umso selbstbestimmter du dein Leben lebst, umso eher wirst du neue Freunde mit gleichen Werten und Sichtweisen finden.

Sich gegenseitig in seiner Selbstbestimmung zu unterstützen lohnt sich und diese Menschen werden immer mehr. 

 

  

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

 

Ich danke nochmals von Herzen Sandra Hoppenz für die wundervolle Gelegenheit im Rahmen ihrer Blogparade dir meinen Weg zu (m)einem selbstbestimmten Leben zu zeigen.

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Das hilft mir sehr. So finden mehr Menschen den Blog und können von den Themen profitieren.

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