Sicht weise(n): Gedanken über die Seele

Sicht weise(n): Gedanken über die Seele

Gedanken über die Seele – im Allgemeinen, Besonderen und Speziellem

 

» Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe deiner Gedanken an. «

Mark Aurel

 

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

Die Seele

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Was für ein Thema! Eine komplexe Herausforderung, das unfassbare, im wahrsten Sinne des Wortes, in Worten zu fassen und dieses Phänomen zu beschreiben.

Für mich ist die Seele eng mit dem morphogenetischen Feld verbunden. Sie ist etwas Energetisches, was für die meisten mit physischen Augen zwar unsichtbar und doch wahrnehmbar und vor allem immer vorhanden ist und bleibt.

Die Seelenebene ist für mich ein Forschungsfeld, das es ebenso wie die Naturgesetze oder andere naturwissenschaftliche Grundlagen der Physik, Chemie oder Mathematik zu erforschen gilt.

Jeder Mensch und jedes Stein-, Tier- oder Naturwesen ist für mich beseelt. Denn nur weil es nicht an- oder erfassbar ist, ist es doch nicht einfach so nicht da.

Das Erforschen der Seele nur auf die Psyche zu begrenzen, ist meiner Meinung nach viel zu klein.

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

Mein Seelenweltbild

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Im All aller energiebeschleunigten Teilchen kreisen auch Milliarden von Seelenstaubteilchen umher, die Erfahrungen sammeln wollen.

Wenn es an der Zeit ist, beschließt eine Seele zum Beispiel sich auf dem Planeten Erde in körperlicher Form zu inkarnieren.

Manche wollen diese Erfahrung vielleicht nur ganz kurz wagen, also beschließt diese Seele, sich in einem Kriegs- oder Hungergebiet oder mit einer genetischen Krankheit oder Behinderung zu inkarnieren, denn dort ist die Wahrscheinlichkeit am größten, sich schnell wieder über den Tod exkarnieren zu können.

Seelen, die schon öfter eine Inkarnation auf dem Planeten Erde erlebt haben und in dieser Form von Seelenerfahrung geübter sind, bleiben oft länger.

Manche inkarnierten sich in einem Leben dann als Mann im Mittelalter, oder als Frau in Afrika, oder als Politiker in den USA, oder als Transsexuelle.

Denn was jede Seele sucht, sind die vielfältigsten Formen des Erlebens aller Möglichkeiten. Von glücklich verheiratet, wütend, traurig einsam bis hin zur Erleuchtung.

Letztendlich sind all die unterschiedlichen Zustände aller Menschen auf dieser Erde nur ein Erfahrungsraum, den eine Seele erleben will. Egal, wie es sich anfühlt, ob gut oder schlecht, richtig oder falsch. Alles, was einem geschieht oder wir einem anderen antun, wie wir ihm begegnen oder nicht begegnen.

All dieser vielfältige riesige Erfahrungsschatz aller aktiven und passiven Erlebnisse wird im großen Weltenraum gesammelt, alles ist wertfrei und nichts geht verloren. Denn alles ist nur eins: eine Erfahrung.

Letztendlich stellen wir uns alle allen zur Verfügung, damit die Seelen ihren Erfahrungsschatz erweitern.

Diese Denkweise hat mir ein riesiges Tor an Toleranz eröffnet.

Dadurch begann ich bei mir und anderen tiefer und genauer hinzuschauen, mich dem Paradox Leben = Nebel* anzuvertrauen.

Nichts mehr persönlich zu nehmen und doch alles persönlich zu nehmen, so wie es der alte toltekische Meister Don Miguel Ruiz in seinen »Vier Versprechen« schon beschrieb.

In diesem Sinne ist für mich auch das Zitat von Marc Aurel stimmig: Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe deiner Gedanken an. Denn genau so habe ich es immer wieder selbst erlebt.

Daher achte ich immer mehr auf mein Gedankenfeld, denn aus Gedanken werden Worte und letztendlich auch Taten. 

 

* Leben rückwärts gelesen

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

Mein(e) Seeleheil(ung)

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Als Kind habe ich das Wort Seele in meiner Familie nie gehört. Sie waren alle viel zu atheistisch, bis auf meinen Onkel mit seiner katholischen Frau.

Doch dort wurde Gott eher als heiliges Mittel der Strafe gepredigt. Wenn du nicht so oder so bist, dann wird Gott dich strafen … Davon habe ich mich immer versucht, fernzuhalten.

Viel zu sehr bin ich still und unsichtbar, wie ich als Kind war, im Gleichschritt der Pioniere mitgelaufen.

Das erste Mal ist mir der Begriff Seele in meinem ersten Klinikaufenthalt nach meinem Zusammenbruch mit Ende Zwanzig begegnet. Also in dem Moment, als mein Körper und mein Geist meine selbstauferlegte Verleugnung meiner tiefsten Bedürfnisse nicht mehr händeln konnten und versagten.

Da betrat meine Seele die Bühne und stellte mich vor die allesverändernde Entscheidung: Entweder du machst so weiter, wie bisher, nur dann wirst du bald sterben. Oder du beginnst, mir zuzuhören und mir zu folgen. Dann zeige ich dir Wege in eine neue Zukunft. Du hast die Wahl. Du kannst weiter in dem bleiben, wo du gerade bist oder deine Heldenreise beginnen und mutig ins Unbekannte schreiten.

In den ersten vier Wochen in der Klinik wollte ich noch im alten Bleiben, doch nach einer letzten großen Panikattacke entschied ich mich fürs Unbekannte.

Bis zu meinem heutigen Seelenheil heute durchlief ich tiefe Täler, traf viele wut- und feuerspeiende Drachen, saß lange traurig und ohnmächtig im schlammigen Morast alter Geschichten fest, fing an zu beten.

Doch immer wieder in der dunkelsten Stunde, kurz bevor ich aufgeben wollte, kam sie wieder hervor, diese leise Stimme meiner Seele und schickte mir ein Licht und rief mir zu: geh weiter …

Ich begann mein kleines Kind in mir anzunehmen, sie in den Arm zu nehmen, mich von ihr führen zu lassen, ihr zuzuhören. Sie hatte einen guten Draht zu meiner Seele. Sie war es, die mich irgendwann ins Licht führte.

Doch vorher gab es viele Trümmer und Schuttberge abzutragen, Demütigungen, Vernachlässigungen und Verletzungen zu heilen.

Nicht der leichte Weg, doch das in Aussicht gestellte Seelenheil des Friedens mit allem in mir war immer wieder meine Motivationsmöhre.

So wie der Prinz im Märchen auf seiner Heldenreise von der Heirat mit seiner Prinzessin träumt, träumte ich vom Frieden in mir und mit meiner Herkunft. Mit jeder gewonnenen Schlacht, mit jedem Durchfühlen alter Dämonen wurde ich stärker, überließ meinen Raum nicht mehr willenlos manipulierenden Gefährten, sondern gebot ihnen Einhalt und lernte mir selbst die Sicherheit und Geborgenheit zu geben, die ich im Außen finden wollte.

Das Leben schickte mir viele Gelegenheiten zum Wachsen meiner Seele.

Das Tor der Kunst öffnete sich wieder, denn niemand entkommt seiner Seelenaufgabe. Aus ich-kann-nicht-malen, tanzen, singen, schreiben … wurde: ich-probiere-es-einfach-mal-aus.

Nach dem Tod meiner Mutter war mir meine Existenzberechtigung abhandengekommen. Ein schwerer Rückschlag, der mir nicht nur einen Schuldenberg meiner Selbstständigkeit hinterlassen hat, sondern mich komplett auf mich selbst zurückgeworfen hatte.

Doch immer wieder stand ich auf, suchte weiter nach dem Sinn meines Lebens.

Die Schlagzahl meines Aneckens erhöhte sich ständig. Schicht für Schicht trug ich alte Muster ab, fiel hin, stand wieder auf.

Heute weiß ich, dass meine Seele sich für dieses Leben in bzw. mit mir viel vorgenommen hat.

Mittlerweile klatschen wir bei jeder neuen mutigen Erfahrung beide in die Hände. Sie ist stolz auf meine damalige Entscheidung. Und ich bin es auch.

Umso älter ich werde, umso mehr hüpft mein Herz vor Freude bei all meinen Entscheidungen, denn meine Seele zeigt mir ganz genau meinen Weg.

Sie ist mein Lotse in diesen wirren Zeiten. Voller Vertrauen gebe ich mich ihr und dem Leben hin.

 

 

Die Lebensblume in einem unendlichen Muster

 


 

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